Fazer, Paulig, Stockmann, Engel, Huber, Pacius - diese bekannten Finnen waren ursprünglich deutsche und schweizer Einwanderer. Im 19. Jahrhundert spielten deutschsprachige Familien eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung Finnlands und seiner Hauptstadt. Helsinki wurde 1812 zur Hauptstadt Finnlands und entwickelte sich in der Folgezeit unter anderem zum größten Importhafen des Landes. Über die Hauptstadt wurden nicht nur Waren, sondern auch Innovationen in andere Teile des Landes transportiert. Helsinki war eine internationale Stadt und Deutsch war nach Russisch und Schwedisch die am dritthäufigsten gesprochene Minderheitensprache.
Helsinkis Prunkstücke wie das Hauptgebäude der Universität und der Bibliothek, die Kathedrale und der Regierungspalast am Senatsplatz wurden von dem in Berlin geborenen Architekten Ludvig Engel entworfen. Robert Huber spielte eine wichtige Rolle beim Aufbau des Wasserversorgungsnetzes von Helsinki. Der Zugang zu sauberem Wasser war eine Voraussetzung für die Bekämpfung von Choleraepidemien. Gustav Paulig war der Sohn eines Gärtners aus Lübeck, der 1876 nach Tampere kam, um für die Firma Nokia zu arbeiten. Er ist heute für seinen Kaffee bekannt. Weitere Familien werden in der zweisprachigen Ausstellung (finnisch/deutsch) dargestellt, u.a. Berg (Generalgouverneur), Pacius (Komponist), Tilgmann (Drucker).
Die Robert Schweitzer- und die Aue-Stiftung, der Verband der Finnisch-Deutschen Vereine und die Stadt Helsinki haben eine Wanderausstellung über den Einfluss der deutschsprachigen Einwanderer auf die Entwicklung Helsinkis und damit auch Finnlands zusammengestellt. Neben bekannten deutschen und schweizerischen Familien erzählt die Ausstellung auch die Geschichte der deutschen Schule, der Bibliothek und der Kirchengemeinde im 19. Jahrhundert, die noch heute in Helsinki aktiv sind.
Ausstellung vom 04.02. bis 19.03.2025 im Foyer der VHS in Koblenz. Offizielle Eröffnung mit musikalischem Rahmenprogramm am 12.02.2025 um 17 Uhr.
Kommentare