Im Jahr 1866 gab es in Finnland einen Grundschulerlass, nach dem systematisch im ganzen Land Grundschulen gegründet wurden. Diese Erneuerung hatte eine große Bedeutung für die Bildung in Finnland, obwohl ursprünglich die Gründung und der Besuch einer solchen Schule auf Freiwilligkeit beruhten.
Hinter dem Erlass stand der Pfarrer Uno Cygnaeus (geb. 12.10.1810 Hämeenlinna – 2.01.1888 Helsinki), der schon damals die Volksschule als eine Grundschule für die gesamte Bevölkerung ansah. Cygnaeus, der als Vater der finnischen Grundschule gilt, legte Wert auf ein Schulwesen, das sowohl Allgemeinbildung als auch praktische Fächer anbieten sollte, damit die geistige und physische Entwicklung des Individuums gefördert würde. Schulbildung sollte Mädchen und Jungen und allen, ohne Standunterschiede, offen stehen.
Auch die Buchmesse Helsinki (27.-30.10.2016) würdigt die 150 Jahre alte Grundschule und bringt Bildung als ein Schwerpunktthema. Es gibt eine große Bildungsdebatte und eine Podiumsdiskussion über den finnischen Bildungsexport. Pukstaavi, das Museum des finnischen Buches, zeigt in der Ausstellung "Rihvelitaulusta tablettiin" (Von der Kreidetafel zum Tablet) die Schulklasse früher und in der Zukunft. In einer nachgebauten alten Schulklasse kann man sich an einen Schulpult setzen und sich über altes Schulzubehör wundern, alte a-b-c-Bücher bestaunen und Schönschrift üben. In der Schulklasse der Zukunft gibt es keine Pults und im Zentrum stehen die Bedürfnisse des Individuums, Beteiligung der Schülerinnen und Schüler sowie Nutzung der Informatik.
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