Riesengroße Kulleraugen hat dieser Bär namens Mur. Auch sonst ist er gleich auf den ersten Blick sehr sympathisch, will er doch einfach nicht schlafen gehen. Er ist eben noch nicht müde! Über die ersten Seiten dieses mit satten Farben und großflächigen Illustrationen von Anne Vasko gestalteten Kinderbuches entsteht der Eindruck, es gehe vor allem um die leidige und Eltern wohlbekannte Thematik des Zubettgehens. Aber „Ein Bär namens Mur“ ist tatsächlich viel mehr. Denn Mur bemüht sich wirklich von ganzem Herzen, auch in den Winterschlaf zu kommen. Doch es will einfach nicht gelingen. Und da hat Mur eine ganz große Erkenntnis über sich selbst.
Was also als kleines, niedliches Bilderbuch daher kommt, ist im Kern eine Geschichte darüber, wie wir in uns selbst erkennen können, wer wir sind. Dabei wird es weder kitschig noch pathetisch, sondern bleibt kindgerecht sympathisch, irgendwo zwischen bodenständig, bunt und niedlich.
Hinter „Ein Bär namens Mur“ verbirgt sich aber noch mehr. Denn zum Bilderbuch von Kaisa Happonen und Anne Vasko gibt es eine kostenlose App, die durch Filmen des Buches die auf den Seiten abgebildeten Szenen im Wald auf einmal zum Leben erweckt, bis zum Beispiel die Vögel auf einmal durch das eigene Wohnzimmer fliegen. Eine durch und durch liebevoll durchdachte und konzipierte Verschmelzung von digitalen Inhalten und dem Medium Buch, die für Kinder einen ganz besonderen Reiz hat.
Wer einmal sehen möchte, wie das mit der App funktioniert, kann sich den vom Verlag zur Verfügung gestellten Trailer anschauen:
zum Trailer
Hier bleibt nur noch zu sagen: Ein absolut empfehlenswertes Bilderbuch, das mit viel illustratorischem Witz, toller digitaler Ergänzung und berührender Geschichte rundum überzeugt.
Kaisa Happonen/Anne Vasko: Ein Bär namens MUR, Midas Verlag 2017. ISBN 978-3-03876-120-4, € 15,90.
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