1917 proklamierte Finnland die Unabhängigkeit. Die angespannte Zeit nach dem Ende des Bürgerkrieges im Mai 1918 bis Dezember 1918 teilte das finnische Volk in zwei Lager: Republikaner und Monarchisten. U.a. Politiker wie J.K. Paasikivi und P.E. Svinhufvud waren für eine Monarchie.
Das finnische Parlament führte am 9. Oktober 1918 die Königswahl durch. Als König von Finnland wurde Prinz und Landgraf Friedrich Karl von Hessen gewählt. Seine Regentschaft dauerte aber nur 2 Monate, denn nach der Niederlage Deutschlands im ersten Weltkrieg dankte der König am 4. Dezember 1918 ab.
Was wäre gewesen, wenn Finnland eine Monarchie geworden wäre, fragt die Ausstellung. Hätte Finnland einen Grafen von Kuopio, einen Baron von Porvoo oder den Prinzen von Pietarsaari? Ein königliches Schloss wäre sicher da, denn diese Ehre bekam 1918 der Kaiserliche Palast in Helsinki, das heutige Präsidentenschloss, das damals mit Eile für den königlichen Gebrauch eingerichtet wurde. Als vom Staat eingesetzter königlicher Hoflieferant fungierte das Kaufhaus Stockmann, das Einrichtungsgegenstände von überall aus Europa herbeischaffte.
Die Ausstellung im Museum Milevida berichtet über die Vorbereitungen für das finnische Königreich. Dem König wurde eine Krone entworfen, der aber nie angefertigt wurde. Eigens für die Ausstellung hat der Goldschmied Tuomas Hyrsky nach Originalentwürfen von Eric O. W. Ehrström die Krone hergestellt. Gezeigt werden auch für das Schloss angeschaffte Möbel und Gegenstände aus vielen Privatsammlungen.
Über dieses Thema hat die Deutsch-Finnische Gesellschaft 1997 das Buch "Finnlands deutsches Königsabenteuer 1918" herausgegeben. Der Autor war Anders Huldén, der eine fast dreißigjährige diplomatische Laufbahn in Finnland durchlief, schließlich als Leiter der Presse - und Kulturabteilung des Außenministeriums der Republik Finnland.
Der König von Finnland - Ausstellung im Museum Milavida vom in Tampere vom 9.2.–28.10. 2018
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