Die Renovierung von Fassaden und die innerstädtische Verdichtung nach dem Mauerfall verdrängt zusehends Brutplätze und Nistmöglichkeiten und bedroht die Artenvielfalt. Dem möchten die beiden entgegen wirken.
Räihälä und Bonik bewerben ihre Vogelbruthäuser mit künstlerischen Mitteln (Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Festivals etc.) und verbreiten sie im Berliner Stadtraum und anderswo. Durch Privatkäufe und Verschenken wurden so bisher ca. 300 Vogelhäuser verbreitet.
Mit dem neuen Projekt M0RE (man beachte die ei-förmige Null im Titel) und der Hilfe von Sponsoren werden jetzt Vogelhäuser produziert, um sie an Berliner Altersheime, Krankenhäuser und andere Institutionen zu verschenken.
Dank Förderung durch die Stiftung Naturschutz Berlin und praktischer Hilfe durch die Holzwerkstatt von 35 Services werden in einem ersten Schritt in diesem Frühjahr 250 Vogelhäuser hergestellt und verbreitet.
Dass das Vogel-Leben-Verfolgen alten Menschen, Kranken und besonders Demenzkranken sehr gut tut, haben die Projektbetreiber im Laufe ihres Projektes als Feedback erhalten.
Das aktuelle (finnisch-inspirierte, deutschen Naturschutz-Richtlinien entsprechende) Design der Morgenvogel-Häuser ist im Besonderen auf Meisen, Spatzen, Kleiber und Trauerschnäpper ausgerichtet. Hinzu kommen im Rahmen von M0RE Spezialanfertigungen, etwa für Stare.
Bitte merken: Es handelt sich um (geschlossene) Brut-, nicht um (offene) Futterhäuser. Letztere sind natürlich auch wichtig; sie sind für Privatleute attraktiver und bei diesen weiter verbreitet. Umso wichtiger aber ist es, Bruthäuser zu propagieren und zu hängen, in denen Vögel nicht nur brüten, sondern auch überwintern können.
Die aus Holz gefertigten Morgenvogel-Häuser halten sich mindestens zwölf Jahre. Ungefähr alle zwei Jahre müssen sie geöffnet und von alten Nestern befreit werden. Hierfür werden den Empfängern der Häuser Gebrauchsanleitungen gegeben und mit ihnen „Wartungsverträge“ geschlossen.
Je nach Art der jeweiligen Institutionen wird die Übergabe/ Hängung/Wartung der Morgenvogel-Häuser von Lesungen, Konzerten, Screenings, Gesprächsrunden (birdtalks) u.ä. begleitet.
Das Projekt kann noch Hilfe brauchen:
Gesucht werden Freiwillige, die bei der Produktion, Hängung und Wartung der Vogelhäuser helfen. Auch Hinweise auf Altersheime usw., die bei M0RE mitmachen wollen, sind willkommen!
Wer sich in der einen oder anderen Weise beteiligen möchte, meldet sich bitte bei per Mail bei: maria@morgenvogel.net.
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