Hintergrund ist, dass Finnland bis 2020 den Export der kleinen und mittelgroßen Unternehmen verdoppeln möchte. Gute Exportmöglichkeiten sind auch in der Nähe vorhanden, wie z.B. in Deutschland, so "Kauppapolitiikka".
Die Botschafterin von Finnland in Berlin Ritva Koukku-Ronde betont in dem Artikel, dass obwohl Deutschland oft selbstverständlich als Handelspartner Finnlands gesehen wird, dem nicht unbedingt so wäre.
Die Handelsbeziehungen könnten noch deutlich gesteigert werden. Auch die finnische Regierung zieht Wachstumsmöglichkeiten in der Nähe Finnlands und dazu zählt auch Deutschland.
Ganz einfach funktioniert dies aber nicht. Um den deutschen Markt zu erobern, muss man sehr aktiv sein und Ausdauer haben. Wichtig ist Kenntnis über die Eigenheiten Deutschlands und eine kulturelle Sensibilität, z.B. sollte man daran denken, dass Deutschland 16 verschiedene Bundesländer hat.
Botschafterin Koukku-Ronde bedauert es sehr, dass in Finnland immer weniger Deutsch gelernt wird während andere nordische Länder in Lernen der deutschen Sprache investieren. Dies könnte ein strategischer Stolperstein für Finnland werden, denn kaufen kann man auf Englisch, aber verkaufen muss man in der Landessprache, so die Botschafterin.
Die Botschaft in Berlin bietet Firmen, die nach Deutschland expandieren möchten, Informationen und Unterstützung. Business Finnland, die Honorarkonsulate und die deutsch-finnische Handelskammer helfen bei der Vernetzung.
Botschaftsrätin Laura Rajaniemi, zuständig u.a. für Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Finnland und Deutschland sowie Forschung und Entwicklung, sieht Finnlands Stärken in der Digitalisierungstechnologie, im Energiesektor sowie eHealth (elektronische Gesundheitsdienstleistungen).
Im April wird Anne-Mari Virolainen, Ministerin für Außenhandel und Entwicklung, mit Unternehmen aus diesen Branchen Deutschland besuchen. Thema des Besuchs ist eHealth und daraus resultierende Geschäftsmöglichkeiten für finnische Unternehmen in Deutschland.
Quelle: Kauppapolitiikka 1/2018
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