Der Bibliotheks-Neubau am Kansalaistori ergänzt das Ensemble des kulturellen Angebotes zwischen Hauptbahnhof und Parlamentsgebäude. Dort befinden sich bereits Musiikkitalo (Musikhalle) und Kiasma, das Museum für zeitgenössische Kunst. Entworfen wurde die Bibliothek von ALA Architects, die mit dem Entwurf „Käännös“ („Übersetzung“, "Wendung", „Drehung“) den internationalen Wettbewerb gewonnen haben. Aus 1600 Namensvorschlägen wurde für die Bibliothek der Name "Oodi" in einem öffentlichen Wettbewerb ausgewählt. Die Baukosten werden auf ca.100 Mio. Euro geschätzt.
Warum braucht man eine Zentralbibliothek in der finnischen Hauptstadt?
Auf diese Frage antwortet "Oodi", dass das Bibliotheksnetz Helsinkis seit 150 Jahren wächst und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger befriedigt. Eine Bibliothek folgt neuen Entwicklungen und bietet Dienstleistungen, die die Städter benötigen, um als aktive Mitglieder der Gesellschaft agieren zu können. Der Ausgangspunkt der Planung einer Zentralbibliothek ist ein öffentlicher, für alle offener, sicherer und kostenloser Ort in der Stadt; so ein Ort fehlt im Herzen von Helsinki. Die bisherigen Bibliotheken in der Stadtmitte auf Rikhardstrasse sowie die Bibliothek 10 (Kirjasto 10) haben die größten Besucherzahlen im heutigen Bibliotheksnetz. Deswegen gibt es einen großen Bedarf, das Bibliotheksangebot im Kern der Stadt noch zu erweitern.
Wie unterscheidet sich die Zentralbibliothek von anderen großen Bibliotheken?
"Oodi": Bibliotheken werden international geschätzt und künftig rechnet man ihnen eine noch größere Rolle in der sich verändernden Welt zu. In vielen Städten wurden bereits neue, im Kern der Stadt stehende Bibliotheken, eröffnet. Bibliotheken sieht man als wichtige Faktoren an, wenn es darum geht, die Innenstadt zu beleben. In der Welt gibt es große Bibliotheksprojekte. Zum Beispiel in Asien und China werden Einheiten von über 100.000 qm gebaut. In Århus, Dänemark wurde 2015 eine Zentralbibliothek gebaut und in Oslo, Norwegen, wird das 2019 der Fall sein.
Helsinki möchte ein eigenes Muster für die Bibliothek der Zukunft finden. Das Hauptgewicht wird jedoch in der Kernkompetenz der Bibliothek liegen. Eine vielseitige Lesefertigkeit und Medienkritik werden als Grundpfeiler einer aktiven Bürgerschaft auch von der Bibliothek gefördert.
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