Eigentlich begann alles mit einem Making Of. Während sie an ihrem neuen Spiel Nex Machina arbeiteten, beschlossen die Entwickler bei Housemarque, einem der ältesten Entwicklerstudios in Finnland, sich zu filmen. Die Aufnahmen könne man später den Fans zugänglich machen, so der Plan – ein nettes Extra im Marketing. Doch die Produktion des Spiels stellte sich als schwieriger heraus als erwartet. Mit ihren Höhen und Tiefen passte sie nicht mehr so recht in das geplante Format. Dieses erste Vorhaben wurde also verworfen und aus dem gesammelten Material stattdessen ein Film produziert. Herausgekommen ist The Name of the Game, eine 95-minütige Dokumentation über die Zusammenarbeit von Housemarque mit dem US-amerikanischen Spieledesigner Eugene Jarvis, einer weiteren wichtigen Figur der frühen Videospielszene.
Das Entwicklerstudio Housemarque entstand 1995 aus dem Zusammenschluss von Harri Tikkanen and Ilari Kuittinen. Heute hat es seinen Sitz in Helsinki und entwickelt Spiele für PC und Konsolen. Neben Nex Machina gehören auch der Platformer
Outland, das von den Finnish Game Awards mit dem Titel Best Creative Achievement of the Year ausgezeichnete
Alienation und das erst kürzlich angekündigte
Stormdivers zu den Produktionen des Hauses. In
The Name of the Game werden die Zuschauer hinter die Kulissen des erfolgreichen finnischen Studios und der Spieleindustrie geführt. Der Film verfolgt den dreijährigen Entwicklungsprozess von
Nex Machina vom ersten Pitch bis zur Veröffentlichung. Das optimistische „What could go wrong?“ im
Trailer lässt dabei schon erahnen, wie viele unvorhergesehene Wendungen und Katastrophen sich in dieser Zeit abgespielt haben. Dem gegenüber stehen die Zusammenarbeit, die emotionalen Momente und die Begeisterung für das Spiel.
„Wir hatten Glück, den Beteiligten so nahe zu kommen, sowohl in guten als auch in schlechten Momenten“, so Paul Vogel bei
Yle. Neben Jarno Elonen ist er einer der Regisseure der Produktionsfirma New Dawn Films. „Es gibt Szenen, in denen gefeiert wird, aber gleichzeitig die Unsicherheit des Ganzen unter der Oberfläche brodelt. Darüber, wie riskant das Business ist und dass die Arbeit vieler Menschen auf dem Spiel steht, wird in den Medien sonst kaum berichtet.“ Insgesamt ist der Film aber humoristisch gehalten und öffnet die Spieleindustrie auch für solche Zuschauer, die sich mit diesem Gebiet bisher noch nicht beschäftigt haben.
The Name of the Game erscheint auf Englisch zunächst in den USA. Geplant ist vor allem die Veröffentlichung über Streamingdienste.
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