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Müdigkeit zum Schulbeginn


Ein zu früher Unterrichtsbeginn kann die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Schülern erheblich beeinträchtigen. Der Verband der finnischen Gymnasiasten setzt sich daher dafür ein, dass die finnischen Schüler morgens länger schlafen dürfen.

von MoinMoiNews , 11.08.2018 — 0 Kommentare

© Kinga Cichewicz/Unsplash

In dieser Woche hat an vielen finnischen Schulen der Unterricht wieder begonnen. Nach den langen Sommerferien heißt es für die Schülerinnen und Schüler jetzt also wieder: aufstehen – und das oft sehr früh. Der Verband der finnischen Gymnasiasten (Suomen Lukiolaisten Liitto) äußerte kürzlich Besorgnis darüber, dass der Unterrichtsbeginn am frühen Morgen negative Auswirkungen auf Gesundheit und Lernchancen der Schüler habe. „Etwa die Hälfte der Gymnasiasten fühlt sich mindestens einmal die Woche erschöpft“, so Alvar Euro, der Vorsitzende des Verbands. „Diese Ergebnisse kann man nicht mehr damit abtun, dass ein bisschen Stress eben zum Lernen gehört. Der Unterricht am Gymnasium ist eindeutig zu belastend.“

Die morgendliche Müdigkeit liegt vor allem daran, dass sich mit dem Beginn der Pubertät der Schlafrhythmus nach hinten verschiebt. Die Jugendlichen gehen dann später ins Bett als in den Jahren zuvor, müssen aber am Morgen dennoch zur gleichen Zeit aufstehen, sodass die Dauer der Nachtruhe deutlich hinter ihren Bedürfnissen zurückbleibt. Dagegen hilft auch nicht, sie früher ins Bett zu schicken, denn ihr Körper hält sie trotzdem länger wach. Erst mit dem Übergang ins Erwachsenenalter gleicht sich der Schlafrhythmus aus und die Schlafenszeit verschiebt sich wieder nach vorn.

Der Schlafmangel wirkt sich direkt auf die schulischen Leistungen aus. „Zu wenig Schlaf schwächt das Gedächtnis, und einmal gelernte Dinge bleiben nicht so gut hängen wie im ausgeruhten Zustand“, erklärt Schlafforscher und Neurologe Markku Partinen gegenüber Helsingin Sanomat. Eltern und Lehrer deuteten die damit verbundenen Probleme im Unterricht jedoch oft falsch. „Wenn ein Schüler im Unterricht eindöst, sollte der Lehrer ihn darauf ansprechen und beispielsweise nachfragen, ob ihm das morgendliche Aufstehen schwerfalle.“ Partinen zufolge würde es den Jugendlichen schon helfen, wenn die Schule eine halbe Stunde später anfinge. Noch besser sei eine ganze Stunde, denn es gelte auch, lange Schulwege mit einzurechnen.

Auch der Verband der finnischen Gymnasiasten hofft, dass der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr mehr Aufmerksamkeit zukommt. Im Frühling führte er daher unter seinen Mitgliedern eine Befragung zum Thema durch. Demnach wünschten sich mehr als die Hälfte der Befragten, dass die Schule frühestens um neun Uhr anfängt. Einen entsprechenden Stundenplan hatten erst 1,5 Prozent der Befragten. „Anfang und Ende des Schultages sind natürlich Teil eines komplexen Ganzen, in das auch der Schulweg oder die nachmittäglichen Hobbys der Jugendlichen hineinspielen“, sagt Euro. „In jedem Fall ist es wichtig, die Stundenpläne zu überprüfen und dabei den Wünschen der Schüler Gehör zu schenken.“  

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