Die Arktis ist ein riesiges Gebiet. Sie erstreckt sich über die nördlichen Teile der Kontinente Nordamerika, Asien und Europa und umfasst außerdem das größtenteils von Eis bedeckte Nordpolarmeer. Zahlreiche Vogelarten, aber auch einige Fische und Säuger nennen die Arktis ihre Heimat, außerdem leben dort insgesamt etwa vier Millionen Menschen. Doch die eisigen Weiten sind bedroht: Bereits seit mehreren Jahrzehnten lassen sich in der Arktis die Folgen des anthropogenen Klimwandels beobachten. Der Temperaturanstieg lässt das Eis schmelzen, den Schnee schwinden und den Permafrostboden tauen. Für die Ökosysteme bedeuten solche Veränderungen empfindliche Einschnitte, und auch die in den betroffenen Gebieten ansässigen Menschen, vor allem die Angehörige indigener Völker, sind in ihrer Lebensweise und Gesundheit bedroht. Doch auch über die Region hinaus haben die Veränderungen in der Arktis ernstzunehmende Konsequenzen, etwa durch den weltweiten Anstieg des Meeresspiegels infolge von schmelzenden Eismassen.
Um die Probleme in der Arktis zu diskutieren, trafen sich vom 11. bis 12. Oktober in Rovaniemi die Umweltminister von acht arktischen Ländern zur ersten Zusammenkunft seit fünf Jahren. Außer den Ministern nahmen auch Vertreter der arktischen Urvölker sowie des Arktischen Rats teil. Der Arktische Rat ist ein staatenübergreifendes Forum, das die Kooperation zwischen den Regierungen der Staaten Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Island, Russland, Kanada und den USA sowie den arktischen Urvölkern fördert. Geleitet wurde das Treffen vom finnischen Umweltminister Kimmo Tiilikainen.
Parallel fand vom 9. bis 12. Oktober der Arktische Biodiversitätskongress statt, ebenfalls in Rovaniemi. Der nach einem ersten Treffen in Trondheim im Dezember 2014 nun zweite Arctic Biodiversity Congress wurde in Zusammenarbeit mit der Conservation of Arctic Fauna and Flora organisiert, der Arbeitsgruppe für Umweltschutz des Aktischen Rats. Zum Kongress eingeladen waren Forscher, Politiker, Mitglieder der arktischen Urvölker sowie Vertreter von Wirtschaft und Zivilgesellschaft, aber auch alle anderen Interessierten. Diskutiert wurden unter anderem Schutz und nachhaltige Nutzung der arktischen Natur sowie die Planung, Durchführung und zukünftige Zielsetzung von Projekten zur Erhaltung der arktischen Biodiversität. Zum Kongress eingeladen hatte die CAFF mit einem beeindruckenden
Video, das die Arktis in ihrer ganzen Vielfalt zeigt.
Finnland fungiert in diesem Jahr als Gastland sowohl für die Zusammenkunft der Umweltminister als auch für den Biodiversitätskongress, weil das Land von 2017 bis 2019 den Vorsitz des Arktischen Rats übernimmt. Der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre. Vor Finnland übernahmen diese Rolle die USA, und von 2019 an wird der Vorsitz erneut ein Stück nach Westen wandern – nämlich nach Island.
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