Die Technologiebranche weckt wie kaum eine andere Hoffnungen auf die Zukunft – von lernenden Maschinen über Smart Clothes bis zu Nanotechnologie scheint es kaum einen Traum zu geben, der noch nicht geträumt wurde. Doch wie lassen sich die Schülerinnen und Schüler von heute dafür interessieren, nach Abschluss ihrer Ausbildung an dieser Zukunft mitzuwirken? Dieser Aufgabe widmet sich in Finnland unter anderem das Netzwerk Innokas.
Innokas, zu Deutsch etwa ’begeistert’, entstand aus der Initiative einiger Lehrkräfte und unterstützt Schulen dabei, Unterrichtsangebote zu entwickeln, die auf die Technologie der Zukunft und die Förderung der auf diesem Feld entscheidenden Fähigkeiten ausgerichtet sind. Koordiniert wird seine Arbeit von der pädagogischen Fakultät der Universität Helsinki sowie zehn lokalen Instanzen. Dabei soll das Netzwerk auch dafür genutzt werden, die Qualität der finnischen Schulbildung im Hinblick auf heute und zukünftig relevante Fähigkeiten zu verbessern. Bis heute umfasst das Netzwerk bereits mehr als 600 Schulen in ganz Finnland.
In diesem Jahr startet das Netzwerk sein Pilotprojekt der Innokas-Clubs, ermöglicht durch Sponsorengelder von Unternehmen und unter der Schirmherrschaft von Olli-Pekka Heinonen, dem Vorsitzenden des finnischen Bildungsministeriums (OPH). Die Clubs bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich unter fachkundiger Anleitung mit verschiedenen Themen aus dem Bereich Technik zu beschäftigen. In seinem ersten Jahr wird das Projekt an elf Orten organisiert, darunter Helsinki, Turku, Tampere, Lappeenranta, Kuopio, Jyväskylä, Oulu und Rovaniemi. Der Club in Oulu wurde am 10. Oktober eröffnet – Thema ist im ersten Jahr des sogenannten Maker-Workshops das ideale Zimmer, das mithilfe von 3D-Druckern und Bastelarbeit umgesetzt wird. In anderen Workshops werden Textilien mit Elektronik verbunden und die Welt der Robotik erkundet. Nach dem Start in Oulu folgen die übrigen Clubs im Frühjahr 2019.
Das Angebot der Clubs richtet sich vor allem auch an Mädchen, um ihnen über möglichst frühzeitige Berührungspunkte mit Technologie einen Einstieg in eine Branche zu bieten, in denen Frauen in der Minderheit sind. Neu ist außerdem, dass zuvor vor allem Schulen die Unterrichtsangebote ausrichteten. In der Organisation der Clubs sind nun auch Unternehmen als ihre Paten stärker involviert – die Zukunft der Branche bildet sich schließlich nicht von allein.
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