In diesen Stunden geht über unseren Köpfen ein Ausflug in die Weiten des Alls zu Ende. Der Satellit Aalto-2, der an der Aalto-Universität in Finnland gebaut und vor fast zwei Jahren ins All geschossen wurde, verlässt seine Umlaufbahn und steuert auf die Erde zu.
Aalto-2 befindet sich bereits seit Dienstag auf dem Rückweg zur Erde und tritt in der Nacht zum Donnerstag in die Atmosphäre ein. Ein Wiedersehen am Boden wird es allerdings nicht geben: Weil der Satellit mit einem Gewicht von zwei Kilogramm sehr klein ist, wird er durch die entstehende Hitze vollständig zerstört. Von all dem wird am Himmel nur das Aufblitzen einer Sternschnuppe zu sehen sein.
Obwohl der Weltraumaufenthalt von Aalto-2 nicht in allen Punkten nach Plan verlief und die Verbindung zum Satelliten bereits kurz nach dem Start unterbrochen wurde, wertet
Professor Jaan Praks von der Aalto-Universität das Projekt als Erfolg. Das Forschungsteam habe viel aus dem Einsatz des Satelliten gelernt.
Auch der Satellit Aalto-1, der einige Monate nach seinem Namensvetter im Juni 2017 seine Reise antrat, soll nun auf die Rückkehr zur Erde vorbereitet werden. Unter normalen Umständen würde dies zwei oder drei Jahre dauern, doch Aalto-1 ist mit einer besonderen Vorrichtung ausgestattet, die den Satelliten auf seiner Umlaufbahn verlangsamen und seinen Fall zur Erde damit beschleunigen soll. Dabei wird am Satelliten ein negativ geladener Metalldraht angebracht, der Partikel aus der Ionosphäre anzieht und den Flug des Satelliten beeinflusst. Der Draht dient damit demselben Zweck wie eine Bremsrakete, hat jedoch den Vorteil, dass er sich auch an kleinen Satelliten anbringen lässt und sie nicht mit nennenswertem zusätzlichem Gewicht belastet. Die auf Finnisch als „Plasmabremse“ bezeichnete Technik wurde vor einigen Jahren von
Pekka Jantunen am Meteorologischen Institut in Helsinki entwickelt und ist laut Praks besonders in Zeiten verstärkter Aktivität im Weltall von Bedeutung. Es gehe darum, Weltraumschrott zu verringern und Satelliten nach Beendigung einer Mission schnell und kontrolliert aus ihrer Umlaufbahn zu ziehen. In Zukunft werde vermutlich jeder Satellit mit einer solchen Bremsvorrichtung ausgestattet sein.
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