Nach einem Debüt auf dem Toronto International Film Festival und dem erfolgreichen Kinostart in Finnland im Oktober letzten Jahres können Regisseurin Selma Vilhunen und Drehbuchautorin Kirsikka Saari mit ihrem Film „Hölmö nuori sydän“ (Stupid Young Heart) nun einen weiteren Erfolg feiern. Eine internationale Jury zeichnete die Geschichte von Tänzerin Kiira und Skater Lenni, die weitgehend alleingelassen von ihren Eltern in einem Vorort von Helsinki leben und plötzlich vor großen Problemen stehen, als Kiira schwanger wird, mit dem Gläsernen Bären in der Sektion Generation 14plus aus.
„Der Film greift Themen auf, die vor allem für unsere Altersklasse von großer Relevanz sind“, heißt es in der
Begründung der Jury. „Er ergründet Motivationen des aktuellen politischen Rechtsruckes und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft. Durch die Kombination aus Humor, Ernsthaftigkeit und Emotionen erzählt dieser Film die Liebesgeschichte zweier Jugendlicher, die in ihrem Leben wenig Konstanten haben. Das radikale Erwachsenwerden der Protagonist*innen wird stets von der Auseinandersetzung mit Rassismus und der Suche nach Identität überschattet.“
„Hölmö nuori sydän“ setzte sich damit gegen eine Vielzahl an Konkurrenten aus aller Welt durch. Lobende Erwähnung für seinen durch Kameraperspektiven und Schnittfolgen erzielten Wiedererkennungswert erhielt der Film „
We Are Little Zombies“ des japanischen Regisseurs Makoto Nagahisa. Der Gläserne Bär für den besten Kurzfilm ging an „
Tattoo“ von Farhad Delaram aus dem Iran.
Die Berlinale wird vermutlich nicht die letzte Station für Vilhunen und Saari bleiben: Nach
Angaben von Yle ist ihr Film bereits für sechs Jussis nominiert, dem nationalen Filmpreis Finnlands, darunter in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch.
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