Vom 6. bis zum 10. März: Fünf Tage lang gab es in Tampere anlässlich des jährlichen Tampere International Short Film Festivals ein internationales Programm an Filmen zu sehen. Nun ist das Festival beendet und die Jury hat gesprochen: Aus einer Auswahl von etwa 400 Filmen erklärte sie ein gutes Dutzend zu den diesjährigen Gewinnern. Die
Auszeichnungen spiegeln die große Breite an Herkunft und Themen wider, die
Kurator Jukka-Pekka Laakso bewusst verfolgt hat. „Wir wollten in unseren Planungen die ganze Welt berücksichtigen, nicht nur Europa und die Vereinigten Staaten.“
In der internationalen Kategorie gewann den Hauptpreis bzw. den Grand Prix der Dokumentarfilm
Dulce von Angello Faccini und Guille Isa. Der in den USA, Kolumbien und Peru gedrehte Film thematisiert den Klimawandel auf einzigartige Weise und bleibt trotz seiner kurzen Laufzeit lange im Gedächtnis, so das Urteil der Jury. Der rumänische Film
Cadoul de Craciun (The Christmas Gift) brachte seinem Regisseur Bogdan Muresanu gleich mehrere Preise ein, darunter die Auszeichnung für den besten fiktionalen Film. Die Jury lobte ihn für seine glaubwürdige Darstellung der Angst, die das Leben in einer Diktatur mit sich bringt und Menschen selbst im Umgang mit ihren Nächsten zu irrationalen Taten treibt. Lobende Erwähnung in derselben Kategorie fand Anna Paavilainens Film
Kaksi ruumista rannalla (Two Bodies on a Beach). Die deutsch-japanische Koproduktion
Neko No Hi (Cat Days) von Jon Frickey gewann schließlich den Preis für den besten Animationsfilm und der Schweizer Film
All Inclusive von Corina Schwingruber Ilic den Preis für die beste Dokumentation. Der Grand Prix ist mit 5.000 Euro, die drei übrigen Preise mit jeweils 1.500 Euro dotiert.
Neben der internationalen Kategorie treten auf dem Festival auch finnische Filme gegeneinander an. Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis bei den Filmen unter 30 Minuten gewann Tinja Ruusuvuori mit ihrer Dokumentation
Untitled (Burned Rubber on Asphalt). Die Jury wertete den Film als „Portrait eines Ortes im weit entfernten Norden, wo die Menschen der Abgeschiedenheit und Langeweile mithilfe ihrer Fantasie entfliehen und aus alltäglichen Fahrzeugen Werkzeuge des künstlerischen Schaffens werden.“
Olliver Hawk von Regisseur Arthur Franck erhielt den Hauptpreis bei den Filmen über 30 Minuten für seinen "einzigartigen Einblick in gemeinsame Träume und Politik sowie die jüngste Vergangenheit“. Weitere Preise in dieser Kategorie gingen an
Aatos ja Amine (Gods of Molenbeek) von Reetta Huhtanen,
Mummola (Family Time) von Tia Kouvo und
Eläinsilta U-3033 (Animal Bridge U-3033) von Milja Viita.
Mit der Preisverleihung geht das bereits 49. Festival zu Ende, das zum ersten Mal an der Wende zu den 1970er-Jahren stattfand und damit das älteste Kurzfilmfestival in den nordischen Ländern ist. Die Planungen für das Jubiläumsjahr 2020 laufen schon – Filmemacherinnen und Filmemacher können ihre Kandidaten für das 50. Festival in wenigen Monaten einreichen.
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