Die Sauna ist eine der finnischen Traditionen, die auch denen bekannt ist, die sonst eher weniger mit dem Land zu tun haben. Um Anerkennung des finnischen Saunierens auf internationaler Ebene
bemüht sich jetzt die finnische Museumsbehörde Museovirasto in Zusammenarbeit mit
mehreren Saunaverbänden. Ziel ist es, die finnische Sauna im Dezember 2020 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufnehmen zu lassen, die von der UNESCO unterhalten wird und dem Schutz sowie der Bekanntmachung kultureller Praktiken gewidmet ist. Das dazugehörige Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes wurde von Finnland im Jahr 2014 unterschrieben.
Schon 2017 nahm die Museumsbehörde die finnische Sauna in ihre nationale Liste des lebendigen Kulturerbes auf, die daneben auch Feste und Bräuche wie das Juhannusfest, musikalische Ausdrucksformen wie die
Klagelieder oder Tänze wie den finnischen Tango umfasst. Alle Einträge sind (auf Finnisch) auf einer von der Museumsbehörde betriebenen
Wiki-Seite zu finden. Aus dieser Liste kann Finnland jährlich einen Eintrag zur Aufnahme in das immaterielle Kulturerbe der Menschheit vorschlagen. „Finnland besitzt eine Menge lebendiger Traditionen, die es der Welt mit Stolz präsentieren kann“, meint der Minister für Europäische Angelegenheiten, Kultur und Sport
Sampo Terho, der auch den diesjährigen Nominierungsvorschlag unterschrieben hat.
Die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes umfasst derzeit über 500 Einträge aus 122 Ländern, aus Deutschland beispielsweise die Orgelmusik und die Institution der Genossenschaft. Finnland ist auf der Liste bisher noch nicht vertreten. Vielleicht wird sich das im Dezember 2020 ändern.
Kommentare