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Klima macht Schule


Im Herbst soll an finnischen Schulen ein neues Unterrichtsmodell zum Thema Klimawandel getestet werden, das unter anderem Schülerinnen und Schüler stärker einbezieht.

von MoinMoiNews , 25.04.2019 — 0 Kommentare

© Bob Blob/Unsplash


Der Klimawandel beschäftgt auch die Jugendlichen in Finnland. Nach dem diesjährigen Jugendbarometer ist der Anstieg der globalen Temperatur eine der Hauptsorgen der Generation zwischen 15 und 29 Jahren, und bei Fridays for Future haben auch viele finnische Schülerinnen und Schüler für eine bessere Klimapolitik demonstriert und sind dafür dem Unterricht ferngeblieben.

Genau dort soll jetzt jedoch eine neue Herangehensweise an das Thema getestet werden. Das Entwicklungszentrum Opinkirjo und die finnische Gewerkschaft für Bildung OAJ entwickeln dafür ein Unterrichtsmodell, das den Klimawandel ganzheitlicher behandeln und die Schülerinnen und Schüler aktiv einbeziehen soll. Sie sollen beispielsweise Briefe an Entscheidungsträger schreiben, Projekte mit Bezug zu Klima und Umwelt durchführen und Besuche in Unternehmen machen können. Auch die fächer- und schulenübergreifende Einheitlichkeit des Themas soll verbessert werden. Dabei knüpft das Modell an vorhandenen Strukturen an: Der Klimawandel ist bereits von der Vorschule an bis zum Gymnasium im finnischen Lehrplan vertreten, jedoch oft mit unterschiedlicher Gewichtung und unter verschiedenen Namen, etwa als Bestandteil des größeren Themenkomplexes der Nachhaltigkeit. Wichtig seien jedoch pädagogische Konsequenz und die richtige Einstellung, um zu zeigen, dass die Diskussion um Klimafragen nicht bloß heiße Luft sei, so der Präsident von OAJ Olli Luukkainen. Um die Meinungsbildung der Kinder und Jugendlichen zu fördern, müssten die Schulen zudem aktiv einbezogen werden.

Auch den Lehrkräften soll das neue Modell mehr Sicherheit geben. Vielfach komme von ihnen die Rückmeldung, dass sie nicht wüssten, wie intensiv sie das Thema behandeln sollten, so die Geschäftsführerin von Opinkirjo Minna-Riikka Järvinen. Man wolle den Kindern schließlich keine Panik machen. Dadurch packe man sie jedoch in der Schule in Watte, während sie aus anderen Quellen eine große Menge an Informationen bekämen. Ziel des neuen Unterrichtsmodells sei es daher, eine Möglichkeit zu schaffen, die Sorgen der Kinder und Jugendlichen ernst zu nehmen.

Im kommenden Herbst soll das Projekt zunächst an ausgewählten Schulen umgesetzt und dann im Rahmen eines dauerhaften Handlungsmodells auf ganz Finnland ausgeweitet werden.

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