Am vergangenen Freitag wurde in Helsinki
ein neues Kapitel in der technologischen Entwicklung Finnlands eingeleitet: Die Kette Food Market Herkku, die neben Prisma und Alepa zur finnischen S-Gruppe gehört, gab ihre Pläne bekannt, in Zukunft bei der Lieferung ihrer Lunchprodukte auf Drohnen zu setzen. Zwischen Bestellvorgang und Ankunft des Essens beim Kunden sollen damit schon bald nur noch wenige Minuten liegen. Die Testphase beginnt in wenigen Wochen im Helsinkier Stadtteil Vuosaari.
Ausgeführt werden die Lieferungen von der Google-Tochter Wing, für die Finnland gewissermaßen ein Testgelände darstellt. Direktor für Kommunikation und Marketing Jonathan Bass erklärte
bereits im März, dass dies vor allem am Interesse der Finnen für Technologie im Allgemeinen und Drohnen im Besonderen liege. Das Land sei das erste Ziel der Wing-Gesellschaft in Europa. Mit Blick auf die finnische Landschaft sieht auch Tero Vuorenmaa vom Beratungsunternehmen robots.experts in der Drohnenbeförderung eine große Chance. Transporte durch die vielen Seengebieten Finnlands ließen sich in der Luft viel schneller und umweltfreundlicher bewerkstelligen als zu ebener Erde. Er erwartet daher, dass Drohnen in einigen Jahren bereits eine wichtige Rolle in der Paketzustellung spielen werden.
Schließlich sollen auch die nordischen Witterungsbedingungen als Bewährungsprobe für die Drohnen dienen: Wenn sie sich selbst im finnischen Winter in der Luft halten können, so die
Hoffnung bei Wings, dann schaffen sie das überall auf der Welt.
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