Schwedisch soll in Finnland zukünftig wieder als Pflichtfach in die Abschlussprüfungen eingehen: Entsprechende Pläne stellte die neue finnische Regierung
Anfang Juni in ihrer Regierungserklärung vor. Das Thema war schon vor der Wahl im April keineswegs unumstritten. In einer Umfrage unter den Kandidatinnen und Kandidaten für die Parlamentswahl
zeigte sich, dass insgesamt nur 37 Prozent der Befragten eine verpflichtende Schwedischprüfung für notwendig erachteten.
Auch nach der Wahl und der Absichtserklärung seitens der Regierung bleibt Finnland in dieser Frage offenbar gespalten. So geht es zumindest aus den heute
veröffentlichten Ergebnissen einer Umfrage vor, die Helsingin Sanomat Mitte Juni durchführte: 61 Prozent der 1.133 Befragten lehnte die Pläne der Regierung entweder ganz oder überwiegend ab. Am höchsten war dieser Anteil in der Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahren sowie bei den Anhängern der Basisfinnen. Nur 31 Prozent der Befragten sprach sich dagegen mit voller oder überwiegender Überzeugung für eine verpflichtende Schwedischprüfung aus. Am weitesten verbreitet war diese Position in der Altersgruppe der über 60-jährigen und unter den Anhängern der Zentrumspartei. Von den Anhängern der Schwedischen Volkspartei nahmen wiederum so wenige an der Umfrage teil, dass ihre Antworten nicht statistisch ausgewertet werden konnten.
Schwedisch wird als Pflichtfach an finnischen Schulen unterrichtet. In den Abschlussprüfungen steht es den Schülerinnen und Schülern jedoch frei, ob sie sich auf ihre Sprachkenntnisse prüfen lassen. Laut Helsingin Sanomat tat das im Frühjahr 2017 nur jeder zweite Prüfling.
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