Empfehlungen für ein toleranteres Finnland
Unter anderem bei der Inklusion der Samen sieht die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz weiterhin Verbesserungsbedarf.
von MoinMoiNews , 14.09.2019 — 0 Kommentare
Die
Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz hat Finnland
in ihrem neuen
Bericht erneut zu mehr Einsatz im Kampf gegen Rassismus und
Intoleranz aufgefordert. In einem fast fünfzigseitigen Papier
beurteilte sie die Situation verschiedener Minderheiten und gab
Empfehlungen zu ihrem Schutz. Die ECRI fungiert als unabhängige
Kommission des Europarates auf der Grundlage der Europäischen
Menschenrechtskonvention und erstattet in einem Zyklus von fünf
Jahren Bericht über die Umsetzung dieser Rechte in allen
Mitgliedsstaaten.
Besonders
besorgt zeigte sich die Kommission über die geringe Kenntnis der
samischen Kultur in
der finnischen Mehrheitsbevölkerung. Dem Mangel an Information könne
allerdings begegnet werden, indem an finnischen Schulen mehr über
die Lebenswelt der Samen gelehrt werde. Im öffentlichen Bereich
könnten wiederum Kampagnen dabei helfen, ein stärkeres
gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen. Die Kommission erhofft
sich von den empfohlenen Maßnahmen vor allem eine Verringerung von
verbalen Angriffen. Vertreterinnen und Vertreter der Samen äußerten
außerdem den Wunsch, dass der samische Nationalfeiertag in Zukunft
in ganz Finnland gefeiert werde.
Auch in
anderen Bereichen bringt der Bericht Vorschläge an, die das
gesellschaftliche Klima und die Situation von Minderheiten in
Finnland verbessert sollen. Angeraten werden etwa mehr Ressourcen für
Gleichstellungsbeauftragte, eine eigene Strategie zur Bekämpfung von
Attacken gegen Personen aus der queeren Community, die Abschaffung des Gesetzes, nach der Transmenschen ihr Geschlecht nur bei
nachgewiesener Unfruchtbarkeit juristisch anerkennen lassen können,
sowie mehr finanzielle Mittel für das 2018 gestartete
ROMPO-Programm, das die sprachlichen, kulturellen und sozialen Rechte
der finnischen Roma stärken soll.
Bereits
in ihrem Bericht von 2013 betonte die Kommission die Bedeutung von
Aufklärung und klaren Standpunkten gegen Intoleranz. Seitdem habe es
zahlreiche positive Entwicklungen gegeben, zum Beispiel das Verbot
von ethnischem Profiling im Jahr 2015 und die Einführung der
gleichgeschlechtlichen Ehe im März 2017. Dennoch gebe es auch in
Finnland vieles, das sich noch verbessern ließe.
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