Manchmal hasten wir durch unser Leben auf der Suche nach dem einen ganz bestimmten Ziel. Mit Tunnelblick und maximalem Stress preschen wir voran, schauen nicht links und nicht rechts. So geht es auch der Bärenmutter. Sie wacht auf und hat furchtbaren Hunger auf Blaubeeren. Also marschiert sie los durch den herrlichsten Wald, ohne auch nur einen Blick an die Wunder um sie herum zu verschwenden.
Mur ist hin- und hergerissen. Einerseits will er natürlich seiner Mama gefallen und folgt ihr, ohne Purzelbäume zu schlagen oder vom Weg abzukommen. Aber ach, andererseits…
Hier soll nicht zu viel verraten werden, einzig: Mur und die Blaubeere erinnert uns daran, dass uns Umwege und Spaß unseren Zielen manchmal näher bringen, als wir vorher ahnen. Dieses wunderbar gestaltete Bilderbuch ist schon das zweite um den kleinen Bären Mur. Der erste Band Ein Bär namens Mur ist – auch aufgrund der begleitenden App, die den Wald des Bilderbuchs ins eigene Wohnzimmer holt – mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Auch Mur und die Blaubeere ist absolut preisverdächtig. Ohne erhobenen Zeigefinger, mit Witz und Leichtigkeit bringt uns Kaisa-Happonen zum Nachdenken und Schmunzeln, egal wie alt wir sind. Anne Vaskos Illustrationen bringen in Ergänzung dazu mit ihrer Lebendigkeit, Buntheit und Intensität das Herz zum Tanzen. – Gehen wir auf in den Wald und schlagen Purzelbäume!
Kaisa Happonen (Text) / Anne Vasko (Illustration): Mur und die Blaubeere. Mur ja mustikka. Aus dem Finnischen von Claudia Koch. Midas 2019. 32 S., ISBN 978-3-03876-137-2, 15 Euro. Eine Rezension aus der Deutsch-Finnischen Rundschau 182 von Saskia Geisler
Beim Vorgängerband "Ein Bär namens Mur" war es so, dass die Mitmach-App nur bei iOS-Geräten mit dem angebissenen Apfel funktionierte. Leute mit Android-Geräten kuckten hier dumm aus der Wäsche. Das sollte man sicherlich mal hinterfragen und prüfen, wenn man sich für den hier vorgestellten Band interessiert. Sonst hat man nämlich vermutlich nichts von der begleitenden App.