Die aus der Region Südsavo im Saimaa-Seengebiet in Ostfinnland gebürtige Autorin Helena Väisänen (geb. 1959) brilliert in ihrem Debütkrimi mit einer scharfsinnigen Geschichte:
Die 38-jährige Kriminalkommissarin Saara Joho mit schweizer Wurzeln hatte sich schon in ihrer frühen Jugend für das Schachspiel begeistert und war eine analytische Denkerin. Mysteriöse Todesfälle im Umfeld eines medizinischen Forschungsprojekts bei dem Unternehmen „Farmaberg“ verdunkeln das finnische Lappeenranta. Der Leiter des anspruchsvollen Projektes, der Mediziner Jarkko Karhu, war gleich zu Beginn der stimmungsgeladenen Handlung zu Hause in seinem „Eisbad“ erdolcht worden. Auch schienen Bewohner eines örtlichen Flüchtlingszentrums, welche sich an den Pharmaversuchen der „Farmaberg“ als „Testpersonen“ beteiligt hatten, spurlos verschwunden zu sein. Kriminalpolizistin Saara Joho ist an der Seite der „guten“ Beamtin, Kriminalhauptmeisterin Tiina Salonen, betraut worden, Licht in das Dunkel der verwobenen Kriminalfälle zu bringen.
Als Kommissarin Saara Joho im Zuge der Kriminalermittlungen den Pharmadirektor Tapio Vuori zum ersten Mal in dessen Büro befragt – „Leider ist er heute ausgesprochen beschäftigt“ –, nimmt die spannende Aufklärung ihren Lauf.
Die Autorin, selbst von Beruf Physiotherapeutin mit Wohnsitz in der Schweiz, glänzt mit ihrer überzeugenden Sachkenntnis. Am Schluss des sehr wechselvollen Handlungsverlaufs wird Saara in das Flüchtlingszentrum zum Abendessen eingeladen. Saara hatte auch ermittelt, dass „nirgends ein Papier“ existierte, auf dem auch nur „einer seine Bewilligung gegeben hätte“, um sich „bewusst“ mit den künstlichen Bakterien infizieren zu lassen.
Väisänens Erstlingswerk mit seinen sehr kurzen Sätzen ist flüssig geschrieben und liest sich von der ersten Seite an fesselnd und äußerst spannend.
Helena Väisänen: Farmaberg. Kriminalroman. Aus dem Finnischen von Beat Hüppin, Wangen/Schweiz, Antium Verlag 2019, 221 Seinten, ISBN 978-3-907132-04-3,17,50 Euro.
Eine Rezension aus der Deutsch-Finnischen Rundschau 182 von Dr. Michael Peters.
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