In Finnland sind es jetzt die Großeltern, die als Klimaaktivist*innen von sich reden machen. Zwölf Omas gründeten im Oktober die Gruppe „Aktivistimummot“, deren
Facebook-Gruppe schon über 2000 Mitglieder hat – natürlich nicht nur Omas. Auch Opas und andere Interessierte schließen sich der Sache an.
Die Großelterngeneration eint die Sorge um die Zukunft ihrer Enkelkinder: Wie wird der Planet in 20, 30, 50 Jahren aussehen, unter welchen Bedingungen werden ihre Enkel dann leben? Sie erkennen an, dass ihre eigene Generation maßgeblich durch ihre Konsumgewohnheiten zum Klimawandel beigetragen hat und sehen sich damit in der Verantwortung, jetzt etwas dagegen zu unternehmen.
Die Aktivistimummot haben für
ihre Website ein kleines Manifest verfasst: Sie wollen den Klimawandel bremsen und Hoffnung für die Zukunft verbreiten. Wie? Mithilfe ihrer Lebenserfahrung, familiärem und gesellschaftlichem Zusammenhalt, Verantwortungsbewusstsein sowie Vernetzung und Zusammenarbeit. Ein wichtiger Baustein werden dabei öffentliche Veranstaltungen in Helsinkis neuer Bibliothek Oodi sein, zu denen sie Expert*innen einladen. Wobei es auch den Omas und Opas selbst nicht an Fachwissen mangelt: Die
beiden Gründerinnen sind Molekularbiologin Anu Harkki und Ernährungsexpertin Seija Kurunmäki. Anu Harkkis Tochter Sini leitet Greenpeace Suomi und protestierte vor gut einem Jahr bei Finnlands bis dahin
größter Klimademo mit Greta Thunberg vor dem finnischen Parlament.
Vor einem Jahr nahm die Klimabewegung Fahrt auf und machte die finnischen Parlamentswahlen im April zu „Klimawahlen“. Das Thema steht dieses Jahr auch ganz oben
auf der Agenda der finnischen EU-Ratspräsidentschaft.
Doch für viele reicht das noch lange nicht, und so sind neben den Aktivistimummot auch die jüngeren Generationen weiter aktiv, mit freitäglichen Streiks der Fridays For Future -Bewegung und mit dem neu gegründeten internationalen Schüler*innen-Netzwerk „Eco-nnectors“. Dahinter steht ENO,
Environment Online, ein globales Netzwerk von Schulen und Kommunen, die nachhaltige Entwicklung voranbringen wollen, beispielsweise durch das Pflanzen von Bäumen. Aus Deutschland ist seltsamerweise bisher keine Schule oder Gemeinde dabei – vielleicht ändert sich das ja auch noch angesichts der auch hier anhaltenden Klimaproteste.
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