London, Tokio, Frankfurt, Wien, Paris: längst ist Kunst aus Finnland auch weit außerhalb Nordeuropas gefragt. Allein 2019 verlieh das finnische Kunstmuseum Ateneum knapp
250 seiner Werke in alle Welt.
Die Anzahl der Ausleihen ist in den letzten Jahren gestiegen, denn im Ausland ist man interessiert an „neuen“, dort bisher unbekannten Kunstschaffenden. Gerade Werke von Künstlerinnen sind beliebt, so war im Sommer in der Royal Academy of Arts in London eine Ausstellung zu Helene Schjerfbeck zu sehen. Sechzig ihrer Werke kamen dafür aus dem Ateneum in Helsinki. Nachdem Finnland 2014 Gastland bei der Frankfurter Buchmesse war, widmete sich auch dort eine
Ausstellung Schjerfbeck, der bekanntesten finnischen Künstlerin des Modernismus.
Daneben interessiert man sich im Ausland natürlich auch für die Klassiker der finnischen Kunst aus dem „Goldenen Zeitalter“ (1880-1910): Akseli Gallén-Kallelas "Lemminkäinens Mutter" hat schon an vielen Orten dem Museumspublikum Einblicke in die Welt des Kalevala gegeben. Gemälde von Albert Edelfelt sind ebenso weit gereist und auch Hugo Simbergs „Garten des Todes“ wird nachgefragt. Die allerwichtigsten Gemälde-Klassiker gibt das Ateneum jedoch nicht her: Werke wie Simbergs „Verwundeter Engel“ und ausgewählte Gemälde von Eero Järnefelt und Albert Edelfelt werden nicht auf Reisen geschickt. Sie sollen ausschließlich und jederzeit in Finnland zu sehen sein.
Mit Ausstellungstiteln wie
„Überirdisch nordisch“ und
„Sehnsucht Finnland“ wurden in den vergangenen Jahren auch in Deutschland finnische Kunstwerke präsentiert. Aktuell zeigt das Berliner Bröhan-Museum finnische Kunst – keine Gemälde allerdings, sondern Design von Alvar Aalto bis Marimekko. In der Ausstellung
„Nordic Design – die Antwort aufs Bauhaus“ geht es um weit mehr als Finnland, ein
„Designtalk“ im Februar widmet sich aber spezifisch dem Design von Marimekko. Finnische Kunst kommt auch nach Lübeck, dort ist ab Ende Januar eine
Fotoausstellung zu sehen. Kunst aus Finnland von einem oder einer finnischen Gastkünstler*in gibt es auch nicht zuletzt im
Finnland-Institut in Berlin zu sehen.
Kommentare