In großen Teilen Finnlands scheint der Winter in diesem Jahr einfach nicht in Gang zu kommen. Ganz im Gegenteil: In Südfinnland wurden im Januar sowohl bei den mittleren Temperaturen als auch bei den Höchsttemperaturen neue Wärmerekorde aufgestellt.
Nach
Angaben des Meteorologischen Instituts lagen die Temperaturen im Januar an 60 Prozent der Messstationen so hoch wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. An einigen Stationen seien die bisherigen Rekorde sogar um mehr als zwei Grad übertroffen worden, so Meteorologe Pauli Jokinen. Die Durchschnittswerte in diesem Januar entsprächen vielerorts in etwa dem, was man sonst für Ende März und Anfang April erwarte. In extremen Fällen lagen die Messungen bis zu 8 Grad über dem als Vergleichswert verwendeten Mittel der Jahre 1981–2010.
Der höchste Wert des Monats wurde mit 9,2 Grad am 21. Januar in Jomala auf den Ålandinseln sowie in Turku und Kruunupyy an der Westküste gemessen.
Ganz einheitlich ist das Bild dann aber doch nicht. Dass Finnland sich im Januar gewissermaßen in zwei Teile spaltete, zeigten die Messungen im Norden: in Lappland war es zum großen Teil 2 bis 5 Grad milder als sonst, was jedoch alleine noch nicht ungewöhnlich ist, und in Kevojärvi im äußersten Norden wurde am 27. und 28. Januar mit -38,8 Grad der Kälterekord des Monats gemessen.
Auch der Schneefall teilte das Land in zwei: In Süd- und Mittelfinnland fiel sehr wenig Schnee, dafür vor allem im Westen ungewöhnlich viel Regen, während es im Norden dagegen stellenweise sogar Rekordmengen mit einer Schneehöhe von bis zu 110 Zentimetern gab. Die Süd- und Westküste bleibt jedoch auch zum Februaranfang noch größtenteils schneefrei.
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