Hungrig in der ersten Stunde
Gegen das morgendliche Magenknurren bieten immer mehr berufsbildende Schulen in Finnland kostenloses Frühstück an
von SusanneT , 05.02.2020 — 0 Kommentare
Viele Auszubildende saßen oft mit knurrendem Magen in den ersten Unterrichtsstunden der Berufsschule und konnten nur an eines denken: wann kann ich endlich etwas essen? Der Konzentration und Leistungsfähigkeit tut das natürlich nicht gut. Zu Hause frühstücken würde bedeuten, extra früh aufzustehen, das ist für viele auch nicht das Mittel der Wahl.
Eine Lösung, die sich an immer mehr berufsbildenden Schulen durchsetzt: es gibt kostenloses Frühstück. Haferbrei oder Brötchen mit Aufschnitt, dazu Saft oder Milch, ohne Zusatzkosten. Es bieten schon recht viele Einrichtungen kostenloses Frühstück an, manche bereits seit über zehn Jahren. Das Zentrum für berufliche Bildung in Savo hat das zusätzliche Verpflegungsangebot im Herbst 2018 eingeführt – und inzwischen frühstücken allein in einer ihrer Kantinen in Kuopio rund 300 Berufsschüler*innen täglich.
Finanziert wird das Frühstücksangebot meist aus den gleichen Mitteln wie das Mittagessen. Da in der Regel nicht alle das Mittagsangebot nutzen, bleibt davon Geld übrig, um Frühstück anzubieten. Es war auch für einige Einrichtungen überraschend, wie leicht sich die Idee des kostenlosen Frühstücks umsetzen ließ und wie gering die Kosten dabei sind.
Neben dem Vorteil, dass damit alle gut gestärkt in den Tag starten können und sich auf den Unterricht statt ihr Hungergefühl konzentrieren können, bietet das Frühstück auch eine Gelegenheit, sich morgens mit anderen Menschen zusammenzusetzen und noch ein bisschen zu plaudern, vielleicht sogar neue Bekanntschaften zu machen. Viele sind begeistert von dieser einfachen Maßnahme, vor dem Unterricht vor Ort frühstücken zu können. Denn sie wissen ja aus eigener Erfahrung nur zu gut: leerer Bauch studiert nicht gern.
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