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April, April!

Eis mit Käsegeschmack, verkürzte Sommerferien und Hoffnungen auf erlassene Hausaufgaben: Mit diesen Scherzen brachten sich die Menschen in Finnland in diesem Jahr gegenseitig zum Lachen.

von MoinMoiNews , 03.04.2020 — 0 Kommentare

© Bernard Hermant/Unsplash

Die vergangenen Wochen verbrachte auch Finnland im Ausnahmezustand: Großveranstaltungen sind ausgesetzt, die Arbeit im Home Office wird empfohlen und die Schulen bleiben geschlossen. Den ersten April ließen sich viele von Corona jedoch nicht verderben, ganz im Gegenteil. Einige Eltern etwa nutzten die Schulschließungen für einen ganz besonderen Schock: Sie weckten ihre Kinder früh am Morgen mit der Behauptung, über die Schul-App Wilma eine offizielle Nachricht bekommen zu haben, nach der sie ab heute wieder zur Schule gehen müssten.

Auch Wilma selbst leistete sich einen Scherz auf Kosten der Schüler*innen und verkündete, die App sei aus dem App-Store entfernt worden und könne nicht mehr verwendet werden – vielleicht als Anspielung auf die Nachrichten aus Wuhan, wo Schüler*innen im Februar versucht hatten, ihre Hausaufgaben-App durch Ein-Stern-Bewertungen aus dem App-Store verschwinden zu lassen. Wer sich schon über eine erfolgreiche finnische Rebellion nach chinesischem Vorbild gefreut hatte, wurde jedoch herbe enttäuscht: Ein Klick auf den Link in der Nachricht von Wilma ließ nämlich eine zweite, mit einem Smiley versehene Botschaft aufploppen: „April, April! Ihr müsst die Hausaufgaben doch machen.“

Einen gehörigen Schreck bekamen die Schüler*innen in Pieksämäki, als die Facebookseite der Stadt verkündete, die Sommerferien seien zum Ausgleich der durch Corona ausgefallenen Unterrichtsstunden auf zehn Tage verkürzt worden. Neben Lachern erntete die Stadt dafür allerdings deutliche Kritik: Ein solcher Scherz sei dem Ernst der Lage nicht angemessen. Die Verantwortlichen entfernten daraufhin den Post und entschuldigten sich öffentlich.

Eine andere aktuelle Situation nutzte die Feuerwehr der Region Pirkanmaa für ihren Aprilscherz: Da in Tampere derzeit noch immer an einer Straßenbahn gebaut wird, verkündete die Feuerwehr, man habe sich davon inspirieren lassen. Im Internet präsentierten sie stolz ein Foto von ihrer neuesten Anschaffung: einer Feuerwehrstraßenbahn, die einen großen Wassertank und bis zu 100 Personen fasse.

Auch kulinarische Scherze durften in diesem Jahr nicht fehlen: Der finnische Lebensmittelhersteller Valio verkündete, in Anlehnung an seinen bekannten Schnittkäse ein Eis mit dem Namen „Ovela Oltermanni“ zu produzieren – natürlich auch mit Käsegeschmack. Die Konkurrenz bei Saarioinen kündigte ein Eis der Geschmacksrichtung Leberauflauf und Rosinen an. Die kleine Brauerei Tornion Panimo schließlich behauptete, ihren Onlineshop am ersten April für Bestellungen zu öffnen. Interessierte müssten sich beeilen, denn sobald der Staat davon Wind bekäme, würde er die Aktion sofort unterbinden. Wie sich bald herausstellte, war auch diese Nachricht jedoch nur ein Aprilscherz.

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