Die gelbe Museumskarte ist in Finnland ein echter Türenöffner. Für einen festen Betrag im Jahr berechtigt sie zum Eintritt in die verschiedensten Museen zwischen Åland und Inari, ob nun aus dem Bereich Geschichte, Kunst, Wissenschaft, Natur, Technik oder Sport. Und das
Modell findet Anklang: Seit ihrer Einführung im Jahr 2015 vermeldet das finnische Museumswerk Museovirasto einen stetigen Anstieg beim Verkauf von Eintrittskarten. Ein Vergleich der Jahre 2019 und 2015 zeigt gar eine Verdopplung der Einnahmen. Entsprechend brechen die Museen bereits das vierte Jahr in Folge ihre Besuchsrekorde: Waren es in den 2000er-Jahren noch durchschnittlich 5 Millionen Besuche pro Jahr, wuchs diese Zahl 2016 auf 6,6 Millionen und bis 2019 schließlich auf ganze 7,6 Millionen Besuche im Jahr an – eine beeindruckende Zahl bei einer Bevölkerung von gerade einmal 5,5 Millionen Menschen. Durch die Museumskarte profitieren die Museen auch weiterhin von diesem Anstieg, denn sie bekommen die aus ihrem Verkauf erzielten Gewinne je nach Besuchszahl wieder zurück.
Vor allem der Sommer hat viele Besucher:innen in die Museen gelockt. Daran hat auch Corona kaum etwas geändert, wie Seppo Honkanen vom Team hinter der Museumskarte erklärt: Das Virus habe zwar zu einem kurzfristigen Einbruch der Besuchszahlen geführt, im Vergleich zum gleichen Zeitraum im letzten Jahr seien aber schlussendlich 50 Prozent mehr Museumskarten verkauft worden.
Und nicht nur das: Finnland hat die Quarantäne auch für
eine Kreativaktion genutzt: Im April waren alle Fans von Kunst und Kultur aufgefordert, an der globalen Challenge „The Art of Quarantine“ teilzunehmen, bei der Menschen aus verschiedenen Ländern berühmte Kunstwerke im Geiste der Quarantäne nachstellten. Innerhalb kurzer Zeit füllte sich der entsprechende finnische Hashtag #karanteenitaidetta mit tausenden Bildern, darunter die finnischen Klassiker „Toipilas“ (Die Genesende) von Helene Schjerfbeck, Hugo Simbergs „Kuoleman puutarha“ (Im Garten des Todes), Akseli Gallen-Kallelas „Lemminkäisen äiti“ (Lemminkäinens Mutter), Eero Järnefelts „Kaski“ (Unter dem Joch), Albert Edelfelts „Kuningatar Blanka“ (Königin Blanche von Namur) und Ferdinand von Wrights „Taistelevat metsot“ (Kampf der Auerhähne). Die
finnische Armee stellte Edelfelts Porilaisten marssi (Der Björneborger Marsch) nach und die
Feuerwehr der Landschaft Satakunta den berühmten Haavoittunut enkeli (Der verwundete Engel) von Simberg.
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