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Rezension: Michael Engelbrecht: Eine kurze Geschichte der Nordischen Welt

Hier eine weitere Rezension aus der Deutsch-Finnischen Rundschau: Diesmal geht es um ein Sachbuch!

von dfgliest , 10.09.2020 — 0 Kommentare

Michael Engelbrecht: Eine kurze Geschichte der Nordischen Welt © Gmeiner Verlag

Dieses Buch ist kein gewöhnliches Geschichtsbuch zu Skandinavien oder Finnland. Nein, allein der Name macht es schon deutlich: Kurze Geschichte der Nordischen Welt. Damit hat der Autor sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, dem er voll und ganz gerecht wird. Das Werk beginnt mit der Frage, was denn der Norden überhaupt sei und was alles darunter fallen könnte. Keine Selbstverständlichkeit, denn was genau Skandinavien/Nordeuropa bedeutet, hängt von der jeweiligen Perspektive ab, mit der man sich der Thematik nähert. Je nachdem ob man einen historischen, kulturellen, geographischen, etc. Ansatz hat, gelangt man zu verschiedenen Definitionen. Der Autor wählt eine sehr weite Definition und schließt neben „Kernskandinavien“, Finnland, das Baltikum, England und Irland, Norddeutschland, Nordpolen und Teile der Niederlande und Belgiens mit ein.
Obwohl damit ein höchst heterogener Teil der Welt beschrieben wird, gelingt es ihm, die Geschichte dieses Erdteils von der Steinzeit bis heute in Grundzügen zu vermitteln. Die wesentlichen Geschichtsdaten werden dargelegt und zudem mit vertiefenden und interessanten Details erweitert, sodass man nach dem Lesen einen ersten, grundständigen Überblick über die breite Thematik erhält.
Interessant ist der Ansatz, nicht nur reines Geschichtswissen zu vermitteln, sondern in den historischen Stoff auch eine Geschichte der nordischen Kulinarik zu verweben, die im Kontext immer passend und interessant dargestellt wird.
Das Ganze wird am Ende jedes Kapitels zusätzlich noch mit Rezepten gekrönt, wobei neben „Rentier nach Art der Jungsteinzeit“, einem mittelalterlichen Festmahl in mehreren Gängen bis zu vegetarischen Kötbullar für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Finnland bekommt im Werk ein eigenes Kapitel, das den „Exot des Nordens“ beschreibt und seine sprachlichen, historischen und kulturellen Besonderheiten, aber auch die – skandinavischen – Gemeinsamkeiten hervorhebt. Ebenfalls werden bekannte Klischees und Stereotype zu vermeintlichen Traditionen unter¬sucht und oftmals als recht moderne Konstrukte entlarvt. Insgesamt wendet der Autor sich gegen das Bild eines einsamen, kulturell isolierten Nordens, sondern betont die vielfachen Verbindungen, die diese Region seit jeher mit dem Rest der Welt verbunden haben und betrachtet die gegenwärtigen Nationalisierungstendenzen kritisch.
Zusammengefasst bietet das Buch einen ersten sehr verständlichen und fundierten Überblick über die Geschichte Nordeuropas und ist für Skandinavisten, Fennisten und jeden anderen Interessierten geeignet sich ein Grundwissen anzueignen, das mit kulinarischen Anekdoten und Rezepten individuell versüßt werden kann.

Michael Engelbrecht: Eine kurze Geschichte der Nordischen Welt. Gmeiner Verlag 2019. 304 Seiten. ISBN: 978-3-8392-2472-4, 24 Euro. Eine Rezension in der Deutsch-Finnischen Rundschau 185 von Daniel Wellinghausen.



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