Die Jury begründete ihre Entscheidung u.a. mit: "Tommi Kinnunen ist, wie Minna Canth, ein gekonnter Schriftsteller und vielseitiger Autor. Kinnunens bisheriges Werk ist geprägt von einer reichen Sprache und er gibt für Erzählungen von Verstummten eine Stimme. In seinen Kolumnen behandelt er Themen aus dem Alltag der Schule, den er als Finnisch- und Literaturlehrer gut kennt. Er beobachtet genau und bringt Lösungsvorschläge für die Herausforderungen der Lehrerarbeit. Kinnunen ist ein aktiver Diskussionsteilnehmer auch in den Social-Media-Kanälen. Obwohl Kinnunens Romane aus Finnland berichten und mit der finnischen Geschichte zusammenhängen sprechen sie auch die internationale Leserschaft an. Bisher wurden seine Werke in über zwanzig Sprachen übersetzt. Sein bisheriges Werk lässt erwarten, dass noch weitere bedeutende belletristische Werke und pointierte, zum Nachdenken fordernde Kolumnen erscheinen werden."
Der zum vierten Mal verliehene Minna Canth-Preis wird von Finnlands Messe-Stiftung finanziert. Die Jury besteht aus Vertretern von Mannerheim Kinderschutzbund, Minna Canth-Verein, Finnlands Journalistenverband, Finnlands Schriftstellerverband, Verband der Finnisch-Lehrer und SUNKLO e.V. (Finnlands Schauspiel- und Drehbuchautoren). Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro.
Tommi Kinnunen wurde 1973 im nordfinnischen Kuusamo geboren, heute wohnt er mit seiner Familie in Turku, im Südwesten des Landes, wo er als Lehrer arbeitet. Meistens waren es Geschichten aus seiner Familie, die ihn zu seinen Romanen inspirierten. Bisher sind von Kinnunen vier Romane erschienen. Auf Deutsch erschien 2019 "Das Licht in deinen Augen" (Finnisch: Lopotti) in einer Übersetzung von Gabriele Schrey-Vasara im Penguin Verlag. "Wege, die sich kreuzen" (Finnisch: Neljäntienristeys) erschien im März 2018 in einer Übersetzung von Dr. Angela Plöger im Verlag Deutsche Verlags-Anstalt.
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