Nordische Länder sind für ihre hervorragende Natur bekannt und Skandinavier und Finnen stellt man sich als Natur- und Umweltfreunde vor. Auch wenn die meisten Finnen tatsächlich gerne draußen sind, bedeutet das lange nicht, dass alle jeden Tag wandern gehen. Seit einigen Jahren sind es aber immer mehr Menschen, die in den Nationalparks spazieren, wandern oder sogar zelten. Diesen Trend hat die Corona-Pandemie noch verstärkt.
10% der Land- und Wasserfläche Finnlands sind
Schutzgebiete, d.h. ca. 45 000 km². Davon sind 10 000 km² Nationalparks. Die drei größten
Nationalparks (Lemmenjoki, Urho Kekkonen kansallispuisto und Pallas-Yllästunturi) befinden sich im Norden, aber im südlichen Teil des Landes findet man zahlreiche kleinere Nationalparks und andere Plätze, an denen man die Natur genießen kann.
Vor ein paar Tagen hat die finnische Naturverwaltung (Metsähallitus, „Waldverwaltung“)
die Zahlen letzten Jahres veröffentlicht: 2020 zählten alle Naturorte Finnlands insgesamt 9,2 Millionen Besuche. Davon betreffen fast 4 Millionen die 40 Nationalparks, was eine Zunahme von 23% im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeutet.
Die Hauptzielgruppen sind Radfahrer, Jugendliche und Familien mit Kindern. Außerdem übernachten immer mehr Menschen in der Natur. Die Zahlen sollten nach der Pandemie weiterhin hoch bleiben, weil internationale Touristen noch dazu kommen werden.
Darüber hinaus hat die Naturverwaltung 2020 7,5 Millionen Euro vom Umweltministerium für die Pflege der Schutzgebiete bekommen. Auch die Wanderpfade und -wege wurden verbessert. Nicht nur die hohen Zahlen, sondern auch die Zufriedenheit der Besucher zeigen von der Beliebtheit der Nationalparks: Im Durchschnitt wurde die Zufriedenheit mit 4,4 auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet.
2021 soll die Naturverwaltung 9,5 Millionen Euro erhalten. Außerdem hat das Umweltministerium Ende 2020 angekündigt, dass das Schutzgebiet Sallatunturi (im Nordostfinnland) zu einem Nationalpark werden soll.
Darüber hinaus haben auch Lebensmitteleinzelhandel in der Nähe der Naturorte sowie Ferienhausunternehmen von diesem Trend profitiert, im Gegenteil zu Hotels und Restaurants, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben mussten.
Kommentare