Die
geothermischen Energiereserven des Planeten sind 50.000-mal größer als die Öl- und Erdgasreserven. Problematisch ist aber, dass die Erdkruste in Finnland besonders dick und hart ist. Trotz dieses Hindernisses hat man es in einem Pilotprojekt in Espoo geschafft, zwei 6,4 Kilometer tiefe Löcher zu bohren. Durch das eine wird Wasser nach unten gepumpt, das durch das andere warm wieder nach oben kommt. Wenn dieses Modell auf andere Stellen übertragbar ist, könnte der größte Teil Finnlands durch Erdwärme geheizt werden. Heizen macht aktuell 30% der CO2-Emissionen Finnlands aus.
Eine Möglichkeit, grünen Strom zu produzieren, ist die
Wasserstoffwirtschaft und die erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Sonnenkraft. Durch Wasserstoff kann die produzierte Energie gelagert werden. Außerdem kann der Kohlendioxidausstoß in Methan umgewandelt werden, um als Brennstoff für z.B. Gasbusse benutzt zu werden.
Dem Projektleiter des Energieunternehmens Fortum Mikko Muoniovaara zufolge sei die Windkraft in Finnland ausreichend. Es gehe also nur darum, genug Windkraftanlagen zu bauen. Die aktuellen Produktionskapazitäten sollten mindestens verdoppelt werden.
Am 08.04. hat die Regierung dem Parlament
eine Gesetzesänderung vorgeschlagen, nach der Benzin- und Dieselanbieter mindestens 20% Biobrennstoffe anbieten müssen. Dieser Anteil sollte bis 2030 auf 30% steigen. Dementsprechend hat das Waldwirtschaftsunternehmen UPM 180 Millionen Euro in den Bau einer Bioraffinerie in Lappeenranta investiert. E-Fuels, d.h. synthetische Kraftstoffe, sollen erst ab 2030 auf den Markt kommen, wenn sie mit Biobrennstoffen konkurrenzfähig sind.
Noch problematisch bleibt
die Nutzung des Torfs, der in Finnland seit den 1950er Jahren eine wichtige Energiequelle sowie ein Exportprodukt ist. Vor allem in der Landwirtschaft hat man noch kein besseres Bodenmaterial für Gewächshäuser gefunden. Die Torfgewinnung verursacht aber große Kohlendioxidemissionen. Wenn in Finnland nicht mehr ausreichend Torf abgebaut werden kann, soll er aus dem Ausland importiert werden.
Kommentare