In Finnland sind die samischen Sprachen anerkannte Minderheitensprachen und in vier Kommunen eine oder mehrere der offiziellen Sprachen. 2020 gab es in Finnland
laut dem finnischen Statistikinstitut 2.008 Samischsprachige.
Es wurde festgestellt, dass die Samen und die samische Kultur im finnisch- und schwedischsprachigen Unterricht eher als Teil der Vergangenheit statt als Teil der aktuellen Gesellschaft behandelt werden. Außerdem werden alle samischen Sprachen und Kulturen als eine einheitliche Kultur dargestellt, obwohl in Finnland drei der neun samischen Sprachen gesprochen werden. Darüber hinaus ist die Arbeitskommission der Meinung, es sollte im Unterricht mehr darüber gesprochen werden, warum die Rechte der Samen nicht umgesetzt werden und warum ihre Sprachen bedroht sind.
Was die Lehrmaterialien angeht, ist die Lage für den Muttersprachenunterricht und den Fremdsprachenunterricht ziemlich gut, vor allem für das Nordsamische, aber in allen anderen Fächern ist das Material mangelhaft und veraltet und in vielen Fächern gar nicht vorhanden.
In samischsprachigen Kindergärten gibt es nicht ausreichend Personal und von den schon angestellten Mitarbeitern sind 40% ohne Qualifizierung. Auch in den Schulen und Gymnasien gibt es kaum samischsprachige Lehrkräfte außer im Fremdsprachen- und Muttersprachenunterricht. Es sollten also mehr samischsprachige Lehrende in den unterschiedlichen Fächern ausgebildet werden.
Am bedrohtesten ist das Skoltsamische, wofür am dringendsten Personal gebraucht wird, aber auch für das Nordsamische und das Inarisamische fehlt es vor allem in den Gymnasien an Lehrkräften.
Die Bildungssekretärin des Sametings (samischer Rat in Finnland) Ulla Aikio-Puoskari, die selbst Mitglied der Arbeitskommission war, ist mit der Zusammenarbeit der Kommission und dem Bericht zufrieden und hofft, dass jetzt Maßnahmen ergriffen werden.
Vielen Dank für den topaktuellen und interessanten Artikel!