Die Holzindustrie ist in Finnland eine der wichtigsten wirtschaftlichen Branchen und Exportquellen. Das wichtigste Exportprodukt der Holzindustrie war bisher das Papier.
Seit Jahren sinkt aber die Nachfrage, sodass Papierfabriken nacheinander schließen müssen, auch wenn die Unternehmen sich Mühe geben, den Trend zu verlangsamen.
Auch
die Schließung der Fabrik Veitsiluoto des Unternehmens Stora Enso in Kemi vor 25 Jahren vorhergesagt. Allerdings war die Neuigkeit ein schwerer Schlag für die Stadt und die Mitarbeiter: 670 Menschen werden dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren und für die Stadt ist die Schließung ein riesiger wirtschaftlicher Verlust. Der Bürgermeister von Kemi Matti Ruotsalainen spricht von einer Bombe, die die ganze Region erschüttere.
Die Regierung hat versprochen, die Stadt und die ehemaligen Mitarbeiter zu unterstützen. Außerdem wurde im Februar
den Aufbau einer neuen Zellstofffabrik vom Unternehmen Metsä Group in Kemi angekündigt. Sie soll 2023 zu drei Vierteln fertig sein und wird insgesamt 2.500 Arbeitsplätze anbieten, d.h. 1.500 mehr als die ehemalige Zellstofffabrik, die durch die neue ersetzt wird.
Mit der Schließung der Papierfabrik von Stora Enso soll die Papierproduktion dieses Jahr um 25% sinken. Spätestens nächstes Jahr soll Karton zum wichtigsten Exportprodukt der Holzindustrie in Finnland werden. Allerdings entspricht die Kartonnachfrage noch nicht der verlorenen Papiernachfrage, weshalb Schließungen unumgänglich sind.
Dennoch
ändert sich für den Holzhandel nicht viel, da das Holz nun in anderen Unternehmen für andere Zwecke verwendet wird. In Lappland z.B. werden mit der Schließung der Papierfabrik weniger Birkenfasern gebraucht, dafür werden aber ab nächstem Jahr mehr Nadelbaumfasern für die Fabrik von Metsä Group gebraucht. Dort wird nicht nur Zellstoff produziert, sondern auch Bioprodukte wie Terpentinöl, Holzgas und Holzpellets.
Allerdings machen sich Naturschützer Sorgen, dass Tier- und Pflanzenarten in den Wäldern Lapplands verschwinden können, auch wenn die neue Fabrik keine schwereren Konsequenzen für die Umwelt als die ehemalige Zellstofffabrik haben sollte, trotz einer 2,5 Mal größeren Produktion.
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