Malin Klingenberg erzählt die Coming-of-Age-Geschichte aus der Perspektive von Johanna, die gerade in die siebte Klasse gekommen ist und zwischen Kindheit und Jugendalter mit verwirrenden Veränderungen in ihrem Leben zurechtkommen muss. Ihre beste Freundin kehrt ihr den Rücken und hängt nur noch mit den Klassenkameradinnen ab, die coole Klamotten tragen, auf Partys gehen, Jungs schöne Augen machen und sich für unwiderstehlich halten wollen. Johanna zieht sich erst einmal zurück – in ihre Waldhütte, in ihre Überzeugungen, denn sie ist ein starkes, selbstbewusstes Mädchen.
Mit der plötzlichen und dann regelmäßigen Begegnung mit zwei Elchkühen im Wald hat sie alle Hände voll zu tun. Ihr Traum ist, dass sie einmal auf einem Elch reiten könnte … Doch dann überstürzen sich die Ereignisse, geht es um Elchjagd und Tierschutz, um den rätselhaften Jungen Sixten, Johannas hilfreiche Tante Paula und schließlich auch neue Freunde … und die Erkenntnis, dass es sehr wohl auch andere Jugendliche gibt, die nicht nur mit Äußerlichkeiten beschäftigt und die in ihren Vorlieben und Ansichten Johanna ähnlich sind.
Was braucht es für ein gutes Mädchenbuch? Tiere, Freundschaft, Abenteuer und eine Botschaft! Das verbindet Malin Klingenberg gekonnt und spannend in ihrem ersten Jugendbuch. 54 kurze Kapitel versprechen Unterhaltung. Wie man erwachsen wird und dabei einen Elch zähmt – so heißt es im Klappentext: eine ziemlich gute Beschreibung der verrückten Zeit der Pubertät, in der sich noch einmal das gesamte Gehirn umstrukturiert …
Die 1979 geborene Autorin, für einen Band ihrer Kinderbuch-Reihe Patrik & Pensionärsmakten mit dem Runeberg-Junior-Preis ausgezeichnet, gehört zur schwedisch-sprachigen Minderheit in Finnland und lebt an der Westküste. Die Übertragung ins Deutsche von Anu Stohner überzeugt. Und übrigens hat Max Meinzold einen sehr ansprechenden Umschlag gestaltet!
Malin Klingenberg: Elchtage. Älgflickan. Aus dem Schwedischen von Anu Stohner. dtv Verlagsgesellschaft Reihe Hanser, 2021. 220 S., ISBN 978-3-423-64076-3, 13,95 Euro. Eine Rezension von Jessika Kuehn-Velten in der Deutsch-Finnischen Rundschau.
Kommentare