Das Kalevala ist das finnische Nationalepos und enthält zahlreiche im 19. Jahrhundert gesammelte Gedichte aus der Volksdichtung über die finnische Mythologie. Der Kulturtag Finnlands am 28. Februar ist gleichzeitig (und vor allem) der Tag des Kalevalas.
Die Studentin Mimosa Sukanen hat im Mai 2020 das Logo ihres Kulturreiseprojekts
Kalevala kartalle („Das Kalevala auf die Karte“) beim finnischen Patent- und Registeramt angemeldet und hat später die Firma Ikitaival gegründet. Ihr Ziel: Künstler und Kunsthandwerker in Kontakt mit Touristen und finnischen Reisenden bringen. Sie will, dass Finnland nicht nur für die Mumins und den Weihnachtsmann, sondern auch für das Kalevala bekannt wird.
Im Juni 2020 hat sie aber eine E-Mail des berühmten Schmuckunternehmens Kalevala Koru erhalten, in der von ihr gefordert wird, dass sie das Wort „Kalevala“ aus ihrem Logo entfernen und nicht mit Uhr-, Schmuck- und anderen Kunsthandwerkern zusammenarbeiten soll. Im April 2020 hatte das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem Projekt abgelehnt.
Mimosa Sukanen hat sich aber nicht einschüchtern lassen. Sie ist der Meinung, das Kalevala könne niemand besitzen, da es ein allgemeines Kulturgut sei. Außerdem biete ihr Projekt keine eigenen Produkte, sondern Kultur- und Reisedienstleistungen an.
Im Juli 2020 hat Kalevala Koru also eine Beschwerde beim finnischen Patentamt unter der Begründung eingereicht, das Logo des Projekts könne mit ihren eigenen Logos verwechselt werden.
Am 05.05. dieses Jahres hat das Patentamt seine Entscheidung gefällt: Es besteht
keine Verwechslungsgefahr und die ganze Beschwerde von Kalevala Koru wurde zurückgewiesen, auch dass Mimosa Sukanen nicht mit Schmuckhandwerkern zusammenarbeiten dürfte. Auch das Patentamt hat bestätigt, dass das Kalevala sich in erster Linie auf das finnische Nationalepos bezieht und schon von vielen anderen Unternehmen und kulturellen Projekten benutzt wird. Im Register des Firmen- und Organisationssystems des Patentsamts kommt das Wort „Kalevala“ über 200 Mal vor.
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