Der Bibliothekar und Schriftsteller Volter Kilpi (1874 - 1939) stammt aus einer kleinen Gemeinde im Schärenmeer vor der Südwesküste Finnlands. 1933 schrieb er eine Trilogie über seine Heimat. Ein Teil davon ist Im Saal von Alastalo. Der deutsche Herausgeber des Werkes, mare-Verlag, schreibt über Volter Kilpi: "Die Franzosen haben Proust, die Iren haben Joyce – die Finnen haben Kilpi."
Im Saal von Alastalo ist ein Eintagesroman, der beschreibt wie die Männer des Dorfes Kustavi sich im Saal von Alastalo versammeln, um über den Bau einer Barke zu beraten. Auf ca. 900 Seiten beschreibt Kilpi sechs Stunden eines einzigen Nachmittages. Beispielhaft kann die Beschreibung aufgeriffen werden, in der ein Bauer sich zum Pfeifenregal am Ende des Saales begibt, um für sich die richtige Pfeife auszusuchen. Um die Überlegungen hierzu zu schildern und die Gedankengänge wiederzugeben, die damit umhergehen, benötigt Kilpi siebzig Seiten.
Yle areena hat das Werk auf Finnisch
als Podcast eingestellt. Wer dort reinhört, merkt schnell was für ein Künstler der Sprache hier am Schreiben war; die Sprache zieht einen mit und fesselt.
Stefan Mosters Übersetzung macht das Werk jetzt auch der deutschen Leserschaft zugänglich. Wir sind jetzt schon auf die Übersetzung gespannt.
Volter Kilpi: Im Saal von Alastalo, mare Verlag, Original: Alastalon salissa, aus dem Finnischen von Stefan Moster, 1136 Seiten, ISBN: 978-3-86648-272-2
Erscheinungsdatum: 12.10.21
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