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Rezension: Max Seeck: Hexenjäger

Hollywood hat die Filmrechte für Max Seeck's Hexenjäger gekauft. Petra Sauerzapf-Poser hat den Thriller für die Deutsch-Finnische Rundschau rezensiert.



von dfgliest , 30.07.2021 — 0 Kommentare

Max Seeck: Hexenjäger © Bastei Lübbe

Wie gut, dass er die globalen Finanzen und das Bankwesen hinter sich gelassen und viele andere Sachen ausprobiert hat: Zeichnen, Musik, Sport... Letztendlich waren es die Geschichten, die sich Max Seeck schon als Kind ausgedacht hat, über die er zum Schreiben kam. Freunden des finnischen Krimis wäre sonst einiges entgangen.

Seit seinem Debüt Der gesetzlose Richter, der in seiner Heimat sehr gelobt wurde und 2018 in deutscher Übersetzung erschien, spielt er ganz oben in der Riege der nordischen Krimiautoren mit. Nun wartet er in seinem neuen Roman Hexenjäger mit einer recht außergewöhnlichen Idee auf, mit einem Roman im Roman und der Frage, was passiert, wenn die in einer Thriller-Trilogie beschriebenen Morde plötzlich Realität werden.

Die Geschichte beginnt in einer eiskalten, dunklen Winternacht in einer noblen Villengegend in Helsinki. Im Haus des Schriftstellers Roger Koponen, der sich auf einer Lesereise befindet, wird die Leiche von dessen Ehefrau gefunden. Sie wurde weder erdrosselt, erschlagen, erstochen noch erschossen. Sie sitzt, elegant gekleidet am Tisch, das Gesicht zu einem grotesken Grinsen entstellt. Auch die Ermittler, die in ihrem Beruf schon so manches gesehen haben, finden sich in einem Horrorfilm wieder.

Die junge Kommissarin Jessica Niemi wird zum Tatort gerufen. Taff, mit der ausgeprägten Gabe, Fakten zu kombinieren, merkt sie dennoch zu spät, dass der Mörder noch am Tatort war, nachdem Polizei und Kriminaltechnik längst eingetroffen waren. Der Täter kann entkommen. Die Frau in der Villa soll nicht die einzige Tote bleiben. Denn schnell stellt sich her­aus, dass sich hier jemand aus Koponens Bestsellern bedient. Die sieben Opfer, die nach und nach gefunden werden, wurden allesamt wie nach einem mittelalterlichen Ritual ertränkt, vergiftet, gesteinigt, erdolcht, verbrannt und zerquetscht. Und der Mörder ist Jessica und ihrem Team nicht nur immer irgendwie einen Schritt voraus, sondern offenbar bestens über die polizeilichen Maßnahmen informiert. Sollte es unter den Ermittlern gar einen Maulwurf geben?

Für Jessica, ihren engsten Partner Yusuf Pepple und ihren Vorgesetzen Erne Mikson beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Es wird, wie immer, in alle Richtung ermit­telt, bis klar wird, dass es der Mörder offen­bar auch auf Jessica abgesehen hat, denn die weiblichen Opfer sind einander sehr ähnlich.

Aber nicht nur die Morde halten Jessica in Atem. Sie trägt aus ihrer frühen Jugend ein dunkles Geheimnis mit sich herum, das sie vor ihren Kollegen zu verschweigen sucht. Nur Mikson kennt es. Und sie führt eine Art Doppelleben ...

Max Seeck schafft eine Atmosphäre, die viele Krimifans mögen – Dunkelheit, Kälte, düstere Charaktere, die physisch erlebbar werden. Mit schnellen, wendungsreichen Schnitten und vielen Überraschungen versteht er es, falsche Fährten zu legen und Schauplätze bis in die kleinsten Details hinein zu beschreiben und damit seine Leser in Spannung zu halten, immerhin auf mehr als 440 Seiten.

In einem Interview für seinen deutschen Verlag hat Max Seeck sein Lebensziel preisgegeben, nämlich einen Oscar für das beste Drehbuch zu gewinnen. Diesem Ziel scheint er einen Schritt nähergekommen zu sein. Hollywood hat jetzt die Filmrechte am Hexenjäger erworben.

Max Seeck: Hexenjäger (Uskollinen Lukija, Helsinki: Tammi Publishers, 2019). Aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara. Bastei Lübbe, 2021, 442 S., ISBN 978-3-7857-2712-6, 16,00 Euro, eine Rezension in der Deutsch-Finnischen Rundschau 189 von Petra Sauerzapf-Poser.

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