Teurer werden zum Beispiel Zigarettenschachtel und Biogas durch erhöhte Steuer. Dagegen wird das Kaufen von elektrischen Autos mit 1.000-2.000 Euro gefördert. Außerdem bekommt man eine Steuervergünstigung, wenn man von Ölheizung auf erneuerbare Energien, wie Erdwärme, umstellt. Wie
in einem früheren Beitrag geschildert, wird in Finnland das Heizen mit Erdwärme speziell entwickelt. Auch die häusliche Pflege wird durch Steuervergünstigungen gefördert.
Was nur für 2022 gilt, ist die Erhöhung der Einkommensgrenze für Studierende. Aktuell liegt sie bei 8.352 Euro pro Jahr; wer mehr verdient, muss die Studienbeihilfe (fi.
opintotuki, etwa das finnische Pendant zum deutschen BaföG) zurückzahlen. 2022 wird diese Grenze um ca. 20%, also auf ungefähr 10.000 Euro erhöht. Diese Entscheidung wird dadurch begründet, dass mehr Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden.
Die Studierenden freuen sich, weniger auf ihre Arbeitsstunden achten zu müssen, aber bedauern, dass die Erhöhung nur vorübergehend sei.
Auch unsicher ist die Finanzierung der Forschung. Im August wurde der Finnischen Akademie eine Kürzung von 40 Millionen Euro (von einem gesamten Budget von 350 Millionen Euro) angekündigt, was große Sorgen unter den Forschern hervorgerufen hatte. Die Finnische Akademie hängt vom Bildungs- und Kulturministerium ab und finanziert Forschungsprojekte in allen wissenschaftlichen Domänen. Im neuen Budget sind die 40 Millionen Euro noch enthalten, doch was die folgenden Jahre geschieht, bleibt unklar.
Am unzufriedensten sind
die Experten des Umweltschutzes. Laut Jyri Seppälä, Chef des finnischen Umweltzentrums für Produktion und Verbrauch, sei es unmöglich, einzuschätzen, ob die Klimaziele Finnlands erreichbar sind.
Auch Marita Laukkanen, Forschungsleiterin beim Forschungszentrum für Wirtschaft, findet die wenigen Umweltschutzmaßnahmen, wie die Förderung der E?Autos und des öffentlichen Verkehrs, unzureichend. Mit dem Budget werden keine konkreten Maßnahmen verknüpft.
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