Nicht nur der Start der Geschichte ist kurios, nein, der leicht absurde aber dennoch liebevolle Humor zieht sich durch die insgesamt 49 kurzen Kapitel des Buches. Denn nach seiner Notlandung in Estland und der Weiterreise nach Finnland begegnen Hermann und dem Leser in jedem Kapitel eine typisch finnische Eigenart, die wunderbar in die Gesamtgeschichte eingewoben und dadurch dem Leser nähergebracht wird, dies öfters auch im Vergleich zu deutschen Entsprechungen (sofern vorhanden). Diese Eigenarten behandeln bekannte Dinge wie bspw. die Mumins, Sauna und Marimekko, aber auch Aspekte, die nicht jeder Finnlandfreund auf Anhieb kennt (kennen muss), wie Birkenzucker, die Wolfsgrenze, Kekri, usw… . Hermann lädt uns auf der Suche nach dem finnischsten aller Worte ein, an seiner Reise teilzuhaben und mitzufiebern, welches wohl am Ende gewinnen wird.
Die Geschichte ist sowohl für „neue“ Finnlandfreunde wunderbar geeignet, um einen einfachen Einstieg in eine Vielzahl von Phänomenen und Aspekten Finnlands zu erhalten, gleichzeitig finden aber auch erfahrene Finnlandkenner und Finnen sicher genug Anekdoten, die zum Lachen, Schmunzeln oder auch zum Erinnern und sich daran erfreuen einladen. Insgesamt ein sehr kurzweiliges und erheiterndes Buch, das sich wunderbar als Sommerlektüre eignet.
Interessanterweise ist das Buch zuerst auf Finnisch erschienen und wurde vom Autor selbst ins Deutsche rückübersetzt, was trotz der humorvollen und manchmal evtl. überzogenen Note für die Authentizität und v. a. die Originalität des Werkes spricht, dessen „heimlicher Star“ sowieso die Katze der Familie ist.
Dieter Hermann Schmitz: Finnisch verheiratet – Oder: Auf der Suche nach dem finnischsten aller Worte (Kun sanat ei kiitä. Suomalaisinta sanaa etsimässä, übersetzt aus dem Finnischen von dems.), Heiner Labonde Verlag 2020. ISBN: 978-3-937507-99-6. 16 Euro. Eine Rezension in der Deutsch-Finnischen Rundschau 190 von Daniel Wellinghausen.
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