Zurzeit wird in Kouvola (Südfinnland) eine besondere Schule gebaut, die nach ihrer Fertigstellung nicht nur als normale Schule genutzt werden soll: In ihr werden auch eine Bibliothek, ein Familienzentrum, ein Kindergarten, die Jugendhilfe und eine Volkshochschule untergebracht. Zusätzlich sollen Anwohner und Vereine die Räumlichkeiten abends und am Wochenende nutzen können.
In den letzten zehn Jahren hat der Bau solcher Gebäude zugenommen. Laut Schuldirektor Pauli Pölönen und Raila Oksanen, einer Pädagogin, die schon an mehreren Schulprojekten beteiligt war, sorgt dies für ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl und ist ressourcensparend, da ein Gebäude zeitgleich von verschiedenen Personengruppen genutzt werden kann.
Viele Schulen in Finnland wurden in den 1950ern und 60ern erbaut und sind nun renovierungsbedürftig. Stattdessen wird jedoch häufig ein neues, modernes Gebäude errichtet wie in Kouvola. Derzeit werden die Schüler dort in Schulcontainern unterrichtet; das alte Gebäude wurde bereits abgerissen.
Mit finnischen Schulgebäuden wurde schon häufiger experimentiert. Vor ein paar Jahren wurden
Schulen ohne Wände zwischen den Räumen entworfen, die sich jedoch schnell als ungeeignet herausstellten, da teilweise bis zu 100 Schüler in einem Raum unterrichtet wurden. Dadurch kam es zu großen Problemen, wie zum Beispiel einem hohen Lärmpegel. Ziel war es, Lehrräume zu schaffen, die nach Bedarf verändert werden können und keine extra Räume für die verschiedenen Fächer gebaut werden müssen.
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