Durch die kontinuierliche Abholzung biologisch vielfältiger Wälder erlebt Finnland einen großen Naturverlust. Jedes Jahr verliert Finnland damit
ein Prozent seiner biodiversesten Wälder.
In Uusimaa (Südfinnland) wurde 2018 eine 36 Hektar große Fläche abgeholzt, wodurch viele Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum verloren haben. Diese Fläche zählte zuvor zu einem der biologisch vielfältigsten Wälder Finnlands. Rund 15-16 % der Abholzung betrifft biodiverse Wälder wie den in Uusimaa.
Um die Biodiversität zu schützen, sollen artenreiche Gebiete unter Naturschutz gestellt werden. Das finnische Umweltinstitut (fi. Suomen ympäristökeskus) stellte fest, dass sich besonders schützenswerte Wälder in Südfinnland, Lappland und im Bereich der finnischen Seenplatte im Südosten befinden. Sollte sich nichts verändern, würde in 50 Jahren ungefähr die Hälfte der artenreichsten, ungeschützten Wälder Finnlands abgeholzt sein. Derzeit sind nur 6,7 % der Wälder streng geschützt.
Besonders betroffen ist Südfinnland. In Päijät-Häme betraf 42 % der Abholzung der letzten Jahre biodiverse Wälder. Problem ist, dass in Südfinnland weniger als 3 % der Wälder geschützt sind und demnach einfach abgeholzt werden können. In Nordfinnland sind immerhin 20 % der Wälder geschützt. Deshalb sollen die
Schutzgebiete in Südfinnland erweitert werden.
Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle, wenn die Natur sich an ändernde Bedingungen wie den Klimawandel und Krankheiten anpassen muss. Sie mit Abholzung in den Einklang zu bringen, ist aber nicht so einfach. Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie der EU hat Finnland sich dazu verpflichtet, mindestens 17 % seiner Fläche und aller verbleibenden Naturwälder zu schützen. Das Naturpanel (fi. luontopaneeli), ein wissenschaftliches Expertengremium, das vom Umweltministerium ernannt wird, ist jedoch der Meinung, dass in jeder finnischen Provinz mindestens 10 % der Wälder geschützt werden müssen. Eine gezielte Abholzung von Wirtschaftswäldern wäre eine gute Option. Allerdings bieten die besten Bedienungen für das Wachsen eines Wirtschaftswaldes biodiverse Gebiete.
Eine Weitere Maßnahme ist, dass Waldbesitzer zukünftig über 2.600 statt den vorherigen 500 Pflanzen- und Organismenarten informiert werden, die bei der Abholzung zu berücksichtigen sind. Waldschutz kann auch freiwillig geschehen, wofür der Waldbesitzer eine Entschädigung bekommt.
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