Am Sonntag, den 23.01.22 finden in Finnland die ersten
Regionalwahlen statt. Gewählt werden Mitglieder und stellvertretende Mitglieder der Regionalräte der Wohlfahrtsregionen (fi. hyvinvointialue). Diese sollen ab dem 1. März die Organisation und Reformierung für das Sozial- und Gesundheitswesen sowie den Rettungsdienst übernehmen, was bisher Sache der Kommunen war. Insgesamt gibt es in Finnland 21 Wohlfahrtsregionen, von denen jede einen eigenen Wahlkreis darstellt. Ausgeschlossen hiervon sind Helsinki und Åland, welche keiner Wohlfahrtsregion angehören und die Organisation weiterhin selbst übernehmen. Die Wähler wählen nur Kandidaten aus ihrem eigenen Wahlkreis und auch das Ergebnis wird für jede Wohlfahrtsregion separat berechnet.
Diese Neuerung ist Teil der Sozial- und Gesundheitsreform, auch Sote-Reform genannt (fi. Sote-uudistus), die im Juni letzten Jahres vom Parlament bewilligt wurde. Im Zuge dessen wurde auch die Einteilung in die Wohlfahrtsregionen unternommen. Eines der Hauptziele dieser Reform ist die Stärkung der Grundversorgung. Die Reform ist kostenneutral, doch durch die neue Verteilung der Zuständigkeit kann das Geld regional leichter dorthin gelenkt werden, wo es am dringendsten benötigt wird.
Die vorzeitige Stimmabgabe ist seit dem 12. Januar möglich. Schon am ersten Tag wurden fast
150.000 Stimmen abgegeben. Noch bis nächsten Dienstag hat man in Finnland die Möglichkeit, vorab in z.B. Bibliotheken oder Einkaufszentren wählen zu gehen. Aufgrund der Coronapandemie hat in Espoo während der vorzeitigen Wahlen zusätzlich ein
Autowahllokal geöffnet. Dieses funktioniert wie ein Drive-in, bei dem die Wähler dann ihre Stimme anstelle einer Bestellung abgeben.
Die Ergebnisse werden am 26. Januar bekannt gegeben und am 1. März sollen die neuen Räte ihr Amt für vier Jahre antreten. Die nächsten Wahlen werden 2025 zusammen mit den Kommunalwahlen stattfinden.
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