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Woher bekommt Helsinki seinen Strom?

Finnland bekommt keinen Strom mehr aus Russland, Kohlekraftwerke werden abgeschafft und der Stromverbrauch steigt. Woher bekommt Helsinki also noch genug Strom? Lösung sollen Atom- und Windenergie bringen, in Zusammenspiel mit einem neuen Umspannwerk, das nächstes Jahr gebaut wird. 

von Swantje , 23.05.2022 — 0 Kommentare

© Fré Sonneveld / unsplash

Bei der Stromversorgung von Helsinki gibt es seit einigen Jahren ein paar Schwierigkeiten. Das aktuellste von ihnen ist Russland, da der Verkauf von Strom an Finnland eingestellt wurde. Neben Strom sind auch fast alle anderen Energieimporte aus Russland gestoppt worden, sagt Riku Huttunen, Generaldirektor der Energieabteilung des Ministeriums für Arbeit und Wirtschaft. Die Importe von Rohöl, Erdölprodukten und Kohle aus Russland nach Finnland sind praktisch eingestellt, auch wenn einige Lieferungen vielleicht noch da sind. Durch den Druck, der durch den Lieferstopp aus Russland erzeugt wird, wird der Umstieg auf erneuerbare Energien deutlich beschleunigt.

Als weiteres Problem kommt hinzu, dass der Stromverbrauch in Helsinki stetig steigt und die Stromnetze für eine noch höhere Belastung nicht geeignet sind. Zudem werden in naher Zukunft alle Kohlekraftwerke Finnlands abgeschaltet, sodass der benötigte Strom anderswo erzeugt werden muss (mehr über Finnlands Kohleausstieg findet ihr in diesem Artikel).
 
Wenn allerdings Kohle und Strom aus Russland als Quelle wegfallen, woher bekommt Helsinki dann seinen Strom?

In Zukunft soll der Strom in Helsinki hauptsächlich durch Kern- und Windkraft erzeugt werden. Nächstes Jahr wird ein Windpark in Südösterbotten fertiggestellt, mit dem rund 8 Prozent des in Helsinki verbrauchten Stroms erzeugt werden.

Um den hohen Stromverbrauch decken zu können, investiert der Übertragungsnetzbetreiber Fingrid in den nächsten Jahren drei Milliarden Euro in die Stärkung der Stromnetze. Zusätzlich sollen Atom- und Windenergie aus anderen Regionen Finnlands in die Hauptstadtregion transportiert werden. Dass in ein neues Stromnetz investiert werden muss, stand jedoch auch schon vor dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine fest.

Fingrid plant in Viikinmäki (Stadtviertel von Helsinki) ein 400-Kilovolt-Umspannwerk zu bauen, das es ermöglicht, Strom aus weiter entfernten Gebieten Finnlands nach Helsinki zu bringen. Ähnliche Anlagen sind bereits in Tammisto und Länsisalmi (Stadtviertel in Vantaa) in Betrieb. Der Strom für diese Umspannwerke kommt aus dem Hauptnetz, das ganz Finnland abdeckt. Alle großen Anlagen wie Kernkraftwerke seien daran angeschlossen, sagt Petri Parviainen, Kundenbetreuer von Fingrid. Der Bau des Umspannwerks ist für 2023 geplant, die Fertigstellung soll 2026 erfolgen.

Die Umspannwerke Tammisto, Länsisalmi und Viikinmäki werden benötigt, um Strom mit der richtigen Spannung in die Haushalte zu bringen. Vom Haupnetz aus gelangt der Strom mit 400 kV zum Umspannwerk, wo es heruntertransformiert wird, damit es weiter an die Haushalte verteilt werden kann.
 
Gleichzeitig wird durch das Projekt Bauland auf der anderen Seite der Stadt frei, sobald die dort befindlichen 110-Kilovolt-Hochspannungsleitungen unterirdisch verlegt werden. In Finnland ist es bisher nur üblich gewesen, Stromleitungen oberirdisch zu verlegen. Der dadurch freigewordene Platz wird für Wohnraum benötigt, da die Bevölkerung im Raum Helsinki kontinuierlich ansteigt. Die Verkabelung der Stromleitungen wird spätestens 2029 fertiggestellt sein.

Außerdem werden Verkehr und Heizung elektrifiziert. Auch eine für die Region Helsinki geplante Schnellstraßenbahn wird mit Strom betrieben werden. Bis 2030 wird der Stromverbrauch in Helsinki dadurch um ca. 9% steigen. Im Winter wird dies noch deutlicher zu spüren sein, da zu dieser Jahreszeit im Prinzip der gesamte Strom, den Helsinki benötigt, von Kohlekraftwerken produziert wird, sodass sich nach dem Ende der Kohleverbrennung die Stromübertragung vom Hauptnetz in die Hauptstadt verdoppeln wird.

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