Wille Rydman ist Abgeordneter im finnischen Parlament, Mitglied der Nationalen Sammlungspartei, stellvertretender Vorsitzender des Stadtrats von Helsinki und Vorstandsvorsitzender des Hafens von Helsinki.
Am Sonntag veröffentlichte der Helsingin Sanomat einen Artikel, in dem Frauen berichten, der Abgeordnete hätte sich ihnen gegenüber unangemessen verhalten und sie belästigt. Einige von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig. Es wird berichtet, dass er unter anderem Minderjährigen Alkohol angeboten und sie dann angefasst hätte.
Die Nationale Sammlungspartei, in der Rydman Mitglied ist, ist zwiegespalten. Einige fragen sich, warum die
Vorwürfe gerade jetzt aufkommen und die polizeilichen Ermittlungen nichts ergeben haben. Andere wie Sini Korpinen sind der Meinung, dass, selbst wenn das Gesetz nicht überschritten wurde, Rydman sich falsch verhalten hat und seiner Position innerhalb der Partei nicht gerecht wird. Sie hat keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der jungen Frauen. Diese Vorwürfe sind allerdings nichts neues, schon 2020 waren sie bekannt und die Partei deshalb im Gespräch mit Rydman. Die Angelegenheit wurde nicht weiterverfolgt, weil Rydman die Vorwürfe bestritt und die Polizei keine Fortschritte machte. Und auch im letzten Winter kamen die Gerüchte wieder auf – da hatte sie nur keiner ernst genommen. Das änderte sich mit der Geschichte, die der Helsingin Sanomat veröffentlicht hatte.
Rydman selbst bestreitet, sich jemals gegenüber einer dieser Frauen unangemessen verhalten oder sie in irgendeiner Weise belästigt zu haben.
Die Partei beteuert, die Vorwürfe ernst zu nehmen und wird Rydmans Rolle in der Partei neu bewerten, sagte der Vorsitzende der Nationalen Sammlungspartei Petteri Orpo. Gestern gab der Vorsitzende bekannt, dass Rydman vorerst wegen mangelnden Vertrauens aus der Fraktion ausgetreten sei. Die Entscheidung wurde bei einem Treffen getroffen, an dem Wille Rydman, Petteri Orpo und Kai Mykkänen, Vorsitzender der Fraktion, teilnahmen. Rydman selbst hat sich währenddessen nicht zu den
Angelegenheiten geäußert.
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