Die EU hat sich ein Ziel gesetzt: Bis 2030 soll die Zahl der Menschen, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen sind, um 15 Millionen verringert werden.
Um seinen Teil dazu beizutragen, hat das Ministerium für Soziales und Gesundheit ein
Maßnahmenprogramm für die Verringerung von Armut in Finnland angekündigt. Ziel ist es, die Zahl der von Armut betroffenen Menschen bis 2030 um 100.000 zu verringern. Mindestens ein Drittel davon sollen Kinder sein.
Schätzungen der Minister zufolge gibt es in Finnland derzeit etwas weniger als 800.000 Menschen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sind. Allerdings steigt diese Zahl wieder. Die Inflation hat Auswirkungen darauf, wie viele Menschen unter die Armutsgrenze fallen. Nach den von Kela (die finnische Sozialversicherungsanstalt) im September veröffentlichten
Berechnungen hat die Preiserhöhung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine die Zahl der von Armut betroffenen Menschen um 62.000 erhöht.
Das Programm enthält vor allem Maßnahmen zum Ausbau des Sozialversicherungssystems. So sollen Rentenarmut und Arbeitslosigkeit besser vermieden werden können, um Obdachlosigkeit und Überschuldung zu verhindern und auch das Integrationssystem soll weiterentwickelt werden.
Laut Mia Tammelin, Assistenzprofessorin an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Tampere, ist die Beseitigung der Armut in Familien mit Kindern besonders wichtig, da sie weitreichende Auswirkungen auf das Leben eines Kindes haben kann.
Die Risiken der Ausgrenzung sind oft generationenübergreifend und viele Probleme folgen den Kindern vom Elternhaus bis ins Erwachsenenalter.
Die Auswirkungen von Armut auf Familien mit Kindern zeigen sich in vielen Dingen wie dem Bildungsniveau des Kindes oder dem Arbeitsmarktstatus im Erwachsenenalter. Armut könne sogar vererbt werden, und deshalb sei es besonders wichtig einzugreifen, erklärt Krista Kiuru, Ministerin für Familie und Grundversorgung, auf der Pressekonferenz.
Zwar gibt es in Finnland im Vergleich zum EU-Durchschnitt weniger Armut, die Familien mit Kindern betreffen, das heißt aber nicht, dass es kein Problem darstellt.
Kommentare