Diese 300 Seiten haben es in sich: Mit seinem „Land-, Leute- und Reiseroman“ begibt sich Bernd Gieseking auf eine Spurensuche durch Finnland. Unter dem prägnanten Wortspieltitel Finne dein Glück, mit einem Titelcover aufgemacht, so wie sich Fremde das Land im hohen Norden vorstellen mögen, hebt ein Elch erhaben den Kopf in die Höhe, seitlich neben ihm erstrahlt ein rotes Hölzhäuschen vor blauem Wasser. Angepriesen von der Zeitung Die Welt wird das Buch vom herausgebenden Fischer Verlag beschrieben als eine Reise im Land der Glücksweltmeister und unter der Schlagzeile: „Wenn jemand Finnland kennt, dann er.“
Aber auch wenn dies auf den einen oder anderen Finnlandkenner klischeehaft wirken mag, so gehen Verlag und Autor mit der Zeit, denn der im Hintergrund des Romans stehende World Happiness Report, den Finnland schon zum zweiten Mal in Folge anführt, weckt vielschichtiges Interesse an dem nordischen Land und seinen Bewohnern. Finnlandkenner und Autor Gieseking geht in 33 Tageskapiteln inklusive Tag 0, einem Prolog, dem abschließenden Vorgeblättert und Epilog dieser Frage auf den Grund. Er schildert Eindrücke und Begegnungen, gibt viele Details über Land und Leute weiter und schließt jedes Kapitel ab mit einem Glückstipp – sei es der Kauf einer Muumintasse, sei es ein Museumsbesuch oder ähnliches. Dazwischen wird in Kapiteln wieder „vorgeblättert“ wie auch „zurückgeblättert“ oder auch „zurückgespult“ – eine ganz abwechslungsreiche Aufmachung und ein wirklich interessanter Rahmen für den Reiseroman. Der Leser begleitet den Schriftsteller so auf seiner 33-tägigen Reise durch Finnland und das Land der Glücksweltmeister.
Für Finnlandfreunde und solche, die es werden wollen, aber auch „alte Hasen“ in Sachen Suomi, Finninnen und Finnen selbst – für jeden wird es etwas Neues geben, was man hier kennenlernt, sich darüber freut und eintaucht in Finnland. Fazit: Kategorie lesenswert und ein toller Geschenktipp!
Bernd Gieseking: Finne dein Glück, Fischer Taschenbuch, 2021, 301 S., ISBN 9783596705801, 11,00 Euro. Eine Rezension in der Deutsch-Finnischen Rundschau 194 von Dr. Ulrike Klein.
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