Schon seit einiger Zeit verlegt Urachhaus einige in Finnland längst zu Klassikern gewordene Werke von Pirkko-Liisa Surojegin. Waren zunächst die Geschichtensammlungen an der Reihe, kommen nun Einzelbilderbücher. Und ich muss sagen, dieses Buch hat mich bisher am meisten berührt: Der alte Gnom verabschiedet sich von den anderen Gnomen und begibt sich auf eine lange, wie es im finnischen Titel klarer heißt: seine letzte Reise.
Die Bilder sind von bezaubernder Schön- wie Zartheit. Weiche Pinselstriche entführen uns in eine Winterlandschaft, die sinnbildlich für den Lebensabend steht. Sterben wird hier zum Teil des Lebens, die Natur ein Kommen und Gehen von Ankunft und Abschied. Die lange Reise des alten Gnoms bedient sich wieder alter Sagenbestände, auch Elch und Wolf haben erneut ihren Platz und ihre Rolle zu spielen.
Elina Kritzokat hat den schlichten und nachdenklichen Text gelungen übersetzt, mal gibt es fast eine ganze Seite zu lesen, dann wieder stehen die Bilder fast ganz allein für sich, werden nur von ein, zwei Sätzen begleitet.
So ist Die lange Reise des alten Gnoms ein ruhiges und nachdenkliches Bilderbuch und zugleich ein wahres Juwel. Gerade wer sich mit Kindern über den Tod unterhalten möchte, hat hier ein Werk an der Hand, das diesen wie selbstverständlich thematisiert, ohne dabei drastisch oder gruselig zu werden.
Pirkko-Liisa Surojegin: Die lange Reise des alten Gnoms. Maahisen viimeinen matka. Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat. Ab 5 Jahren. Urachhaus 2022.ISBN: 978-3-8251-5210-9, 17 Euro. Eine Rezension in der Deutsch-Finnischen Rundschau von Dr. Saskia Geisler.
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