Wie MoinMoi bereits im November
berichtete, zeichnete sich ab, dass der auf Sauli Niinistö folgende Präsident entweder Alexander Stubb (liberal-konservative Sammlungspartei Kokoomus) oder Pekka Haavisto (Grüne bzw. Wählergemeinschaft) heißen würde. Die Wahl am 28. Januar bestätigte dies – Stubb erhielt 27,2 Prozent und Haavisto 25,8 Prozent der Stimmen. Da keiner die absolute Mehrheit erhalten hatte, gehen beide Favoriten am 11. Februar in die Stichwahl.
Halla-aho holte auf
Die letzten Umfragen vor der Wahl ließen jedoch aufhorchen. Es schien, als könnte sich Haavisto dem Platz 2 gar nicht mehr so sicher sein: Der aktuelle Parlamentspräsident Jussi Halla-aho von den rechtspopulistischen Basisfinnen (Perussuomalaiset), einst wegen Volksverhetzung verurteilt, holte in den letzten Wochen noch einmal deutlich auf. Manche Umfragen sahen ihn bei 18 Prozent. Damit lag er auf Platz drei und nur noch 5 Prozentpunkte hinter Haavisto – im November war Halla-aho noch auf Platz 5 und lag rund 18 Prozentpunkte hinter Haavisto. Am Wahlabend erhielt Halla-aho dann sogar 19 Prozent, musste sich jedoch mit dem dritten Platz geschlagen geben.
Die Mehrheit der weiteren Kandidierenden erhielt nur marginale Ergebnisse von unter 5 Prozent. Lediglich Olli Rehn von der Zentrumspartei (Keskusta), ehemaliger EU-Kommissar, kam mit 15,3 Prozent noch auf einen nennenswerten Stimmenanteil. Yle berichtet, dass viele mit Präferenz für Li Anderson vom Linksbündnis oder die Sozialdemokratin Jutta Urpilainen aus strategischen Gründen Haavisto gewählt haben. Es sollte verhindert werden, dass Halla-aho Platz zwei erhält und somit anstelle von Haavisto in die Stichwahl kommt.
Entscheiden die Wahlempfehlungen?
Mit dem Beginn der letzten Wahlkampfwoche wird es nun insbesondere darum gehen, wie die Wählerschaft der anderen Kandidierenden überzeugt wird. Die Basisfinnen beispielsweise sehen bisher von einer Wahlempfehlung ab. Sie sehen Alexander Stubb zwar ihren Werten näher, erkennen in Pekka Haavisto jedoch eine begrüßenswerte Stabilität. Beide Kandidaten konnten jedoch ehemalige Ministerpräsidenten als Unterstützer gewinnen: Juha Sipilä (Zentrumspartei) positionierte sich bereits zugunsten von Stubb, Antti Rinne (Sozialdemokraten) stellte sich hingegen hinter Haavisto. Wessen Unterstützerkreis die Wahlberechtigten am Ende eher überzeugen kann und wer somit die nächste fünfjährige Amtszeit antreten darf, zeigt sich bei der Stichwahl am kommenden Sonntag. MoinMoi wird berichten.
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