Selten hat man an der Universität zu Köln so viel Finnisch gehört wie vom 23.-25. Mai 2024 während der dreitägigen Tagung "
Luonnon kielet - Sprachen der Natur", bei der rund 80 Studierende, Dozierende und andere Gäste aus Deutschland, Österreich und Finnland zusammenkamen, um sich in verschiedenen Bereichen mit der finnischen Naturbeziehung zu beschäftigen. Die Stimmung war unter allen Teilnehmenden trotz teilweise ungünstigem Wetter hervorragend - selten hat man als Finnischlernende:r im deutschsprachigen Raum die Chance, sich mit so vielen anderen Studierenden und Fachpersonen auszutauschen.
Ein buntes Programm aus Vorträgen, Workshops und finnischen Abendaktivitäten
Eröffnet wurde das Programm am Donnerstagabend mit einigen Vorstellungen der Veranstaltenden sowie einem Gastvortrag von Dr. Elsi Hyttinen von der Universität Turku zum Thema "Arctic warmth. Environmental change and Finnish literature". Darin stellte sie das aktuelle, literaturwissenschaftliche Forschungsprojekt "
Pohjoista luontoa kuvittelemassa" vor, an dem auch Dr. Kukku Melkas von der Universität zu Köln beteiligt ist.
Am Freitag teilten sich die Teilnehmenden auf jeweils zwei dreistündige Workshops am Vor- und Nachmittag auf. In den Workshops ging es um Ökolinguistik, also ökologische Ansätze in der Sprachwissenschaft, das Integrieren von Themen wie Nachhaltigkeit im Finnischunterricht, ökologische Perspektiven in der finnischen Comicforschung sowie um Natur- und Wetterphänomene bei Tove Jansson.
Am Abend trafen sich zunächst die Studierenden, um in einer von Kölner Studierenden geplanten Rally verschiedene kleine Aufgaben zu erledigen - eine solche Rally ist auch ein in Finnland beliebtes Format bei studentischen Veranstaltungen. Anschließend gab es noch finnisches Karaoke, bei dem auch die Lehrkräfte einige finnische Klassiker zum Besten gaben.
Autor Matias Riikonen zu Gast
Am Samstag gab es noch eine dritte Workshoprunde, bei der sich mit Naturbeschreibungen in finnischen Pop-Lyrics und Nachhaltigkeitsarbeit auf den Åland-Inseln beschäftigt wurde. Damit man auch einen Einblick in die Workshops bekommen konnte, an denen man nicht selbst teilgenommen hat, beteiligten sich noch sechs Studierende an einer Abschlussdiskussion, in der das in den Workshops Gelernte zusammengetragen und reflektiert wurde.
Den Abschluss der Tagung bildete ein Autorengespräch mit dem finnischen Schriftsteller Matias Riikonen, in dem er interessante Einblicke in sein Werk "Matara" gab und auch aus diesem las. Das Buch erscheint im Juli in
deutscher Übersetzung von Maximilian Murmann im Karl-Rauch-Verlag und war auch für den Finlandia-preis, also den wichtigsten finnischen Literaturpreis, nominiert. Ein gelungener Abschluss einer intensiven Tagung, von der sich alle zwar müde aber mit vielen neuen Eindrücke und Kontakten verabschiedeten!
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