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Helsinki-Tipps am Helsinki-Tag

Am 12.6. ist Helsinki-Tag, und zu diesem Anlass teilt Stipendiat Chris ein paar seiner Geheimtipps in Helsinki. Wer die Stadt bereits gut kennt, findet hier hoffentlich ein paar Inspirationen, die nicht in jedem Reiseführer stehen!

von ChrisS , 12.06.2024 — 0 Kommentare

  • Puu-Käpylä © Julia Kivelä / Helsinki Partners

  • Sompasauna © Aleksi Poutanen / Helsinki Partners

Neue Museen entdecken



Ateneum, Kiasma, Amos Rex – das Helsinkier Zentrum bietet einige sehenswerte Museen. Wer diese Klassiker allerdings schon abgeklappert hat, kann sich ein bisschen aus der Stadt herauswagen, genauer gesagt auf Kuusisaari, eine Insel im Westen der Innenstadt. Dort befinden sich fast direkt nebeneinander die Villa Gyllenberg und das Didrichsenin taidemuseo. Bei beiden Gebäuden handelt es sich um Villen, die nach dem Tod ihrer Besitzer:innen in den Museumsbetrieb übergingen. Die Ausstellfläche ist nicht riesig, aber die Kombination aus dem Charme der Villen und interessanten, wechselnden Kunstausstellungen ist einen Ausflug wert. 

Wer möchte, kann an die Museen einen Spaziergang über die benachbarten Inseln anschließen (bei dem man übrigens auf einige Botschaften, unter anderem auch die von Deutschland, treffen wird), oder die Insel in Richtung Nordosten in den Stadtteil Munkkiniemi verlassen, wo Geburtshaus und Atelier des berühmten finnischen Architekten Alvar Aalto warten.

Träumerische Holzhäuser



Es gibt noch ein paar Holzhausgegenden in Helsinki, und das alte Käpylä ist vielleicht die schönste. Am Ende der Straßenbahnlinie 1 gelegen ist Puu-Käpylä leicht zu erreichen und lädt zu einem gemütlichen Spaziergang durch seine hübschen Sträßchen ein. Abschließen kann man einen Ausflug zum Beispiel gut mit einem Kaffee am Lippakioski von Käpylä. Lippakioskit sind in den 1930-50ern gebaute Kioske mit einem Vordach (lippa), von denen heutzutage noch einige in Betrieb sind. Der Kiosk in Käpylä ist mit seinen bunten Sitz- und Liegemöglichkeiten im anliegenden, kleinen Park eine hervorragende Alternative für ein Päuschen mit leicht alternativem Flair.

Sauna und Schwimmen



In Helsinki gibt es einige bekannte Orte wie Allas oder Löyly, an denen man saunieren und im Meer schwimmen kann. Eine nicht so luxuriöse, aber zumindest den Locals alles andere als unbekannte Alternative ist die Sompasauna, die durch ihren lockeren Charakter eines kulturellen Treffpunkts besticht. 
Wenn man Sauna und Meer voneinander trennt, gibt es folgende Alternativen: Kotiharjun sauna ist Helsinkis letzte holzbeheizte "Korttelisauna" (kortteli: Häuserblock) und befindet sich am Fuße des Torkkelinmäki im Stadtteil Kallio. Hier kann man den urbanen Geist des Saunierens in Finnland spüren: Mit einem Handtuch bekleidet wird sich auf der Bank am Eingang abgekühlt, während die Anwohner:innen mit ihrem Tageseinkauf vorbeispazieren. Eine Möglichkeit zum Schwimmen gibt es hier nicht, einen Besuch ist die Sauna aber auf jeden Fall wert.
 
Eine Möglichkeit zum Schwimmen, dafür aber keine Sauna, bieten die sogenannten Mattolaiturit, also Teppichstege. Das sind Holzstege in direkter Nähe von Holzgestellen, an den traditionellerweise Teppiche gewaschen wurden und teilweise auch immer noch werden. Ein besonders schöner Spot ist der mattolaituri im Stadtteil Katajanokka. Vom Senatsplatz aus spaziert man durch Katajanokka, das eine Perle des Helsinkier Jugendstils darstellt (Helsinki ist für Jugendstilfans übrigens einer der ergiebigsten Hauptstädte Europas!), bis zum Ende der Landzunge. Wenn man längere Zeit dort verbringt, wird man früher oder später Leute kurz ins erfrischende Wasser gehen sehen, Umkleidekabinen gibt es dort nicht - das wäre ja viel zu viel Luxus!

Wunderschöne Bibliotheken



Alle kennen Oodi, und der moderne Bau hat seinen positiven Ruf absolut verdient. Doch es gibt eins zwei weitere schöne Bibliotheken, denen man einen Besuch abstatten kann. 
Am Rande des Karhunpuisto-Parks thront die Kallion kirjasto. Das schöne, alte Gebäude hat auch historische Bedeutung: es handelt sich um die erste vollständig von öffentlichen Geldern erbaute Bibliothek in Helsinki, was besonders im ursprünglichen Arbeiter:innenstadtteil Kallio ein wichtiges Ereignis darstellte. Neben schönen Räumlichkeiten zum Lesen sind dort häufig auch kleine Kunstausstellungen, z.B. des nahegelegenen Kunstgymnasiums, zu sehen. Wer sich schonmal im Karhupuisto befindet, kann auch einen Blick auf die Villa Ihantola werfen, Helsinkis ältestes Wohngebäude im Jugendstil.

Des Weiteren lohnt sich die Rikhardinkadun kirjasto im Kern der Stadt, die mit ihrer eigenen Sammlung und wechselnden Ausstellungen auch einen künstlerischen Schwerpunkt hat.
 

Natur mitten in der Stadt



Sehnt man sich nach einem kleinen Naturerlebnis, aber hat keine Zeit, bis in den Nationalpark Nuuksio rauszufahren, lohnt sich ein Abstecher zur Insel Lammassaari, die bequem mit dem Bus vom Zentrum aus zu erreichen ist. Dort warten Holzstege, die durch ein Meer aus Schilf führen, Vogelbeobachtungstürme und – dem Namen gerechtwerdend – im Sommer Schafe.

Inspiration fürs Abendprogramm



Wer sich einmal in das Helsinkier Nachtleben trauen möchte, kann das zum Beispiel im Stadtteil Kallio tun. Früher wohnte dort die arbeitende Bevölkerung, heutzutage ist Kallio besonders bei Studierenden und Küntsler:innen beliebt und bekannt für seine vielen Bars spezielleren Läden, die man in Helsinki anderswo nicht findet. Fällt die Auswahl der Bar schwer, kann man einfach den Kallion kapakkageneraattori zur Hilfe rufen! Hier kann man aus einer Liste von über 70 Bars in der Gegend sich per Zufall eine oder mehrere vorschlagen lassen – einfach mal probieren!

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